Schnellschach in Krefeld – Jahresanfang mit Steigerungspotenzial

Bericht von Matthias Gawlick

Turniere in Coronazeiten haben Seltenheitswert, so dass die Idee, einmal zum Schnellschach nach Krefeld zu fahren, in unserem Verein immerhin drei Anhänger erhielt: Marcel Quast, "Kurzzeit-Rückkehrer" Joachim Gawlick und den Berichterstatter.

Insgesamt 88 Personen fanden sich in der großzügigen Spielstätte von Turm Krefeld ein. Die Architektur mag an das CVJM-Heim erinnern, aber der reichliche Platz (ein riesiger Spielsaal, verschiedene kleine Räume zum Analysieren, für die Turnierleitung usw. sowie eine Bar für's Catering) gewährte uns bessere Spielbedingungen. Die Turnierleitung rund um "Frontmann" Patrick Terhuven machte insgesamt einen guten Job, so dass die Veranstaltung ohne große Verspätungen über die Bühne gehen konnte – da hat man im Laufe der Jahre schon ganz andere Wartezeiten gehabt als z. B. die sieben Minuten, für die sich Terhuven eingangs entschuldigte… Auch die Öffentlichkeitsarbeit, die die Krefelder leisten, ist ordentlich; verschiedene Tabellen waren am Turniertag abends abrufbar.

Ob es an der ungewohnten Bedenkzeit von 9 Minuten mit zwei Sekunden Inkrement lag? Unsere Performance konnte mit den Erwartungen nicht Schritt halten. Die erste Runde erwies sich gleich für alle als "Null-Runde". Danach konnten alle Beteiligten wenigstens phasenweise so spielen, wie sie es sich wünschten. Marcel Quast holte aus den Runden zwei bis sechs 4,5 Punkte, büßte danach aber seine Chancen auf einen Podiumsplatz ein. Insgesamt wurde es mit 5,5 Punkten Platz 20, wobei er jedoch von Setzlistenplatz 7 gestartet war. Für Exmitglied Joachim Gawlick hagelte es gleich drei Niederlagen zum Auftakt. Dann aber drehte er den Spieß um und holte aus den letzten sechs Runden vier Siege, unter anderem mit dem klasssischen Läuferopfer des Weißen auf h7. Zuletzt standen 4 Punkte zu Buche und damit Platz 61. Bei mir wechselten sich solides Spiel und haarsträubende Fehler ab, womit sich ebenfalls 4 Punkte erzielen ließen. Aufgrund der besseren Feinwertung wurde es dann Rang 60, womit ich mich sogar gegenüber der Setzliste um einen Platz verbessern konnte.

Das laufende Jahr bietet sicherlich noch manche Chance, sich zu testen. Hoffentlich trauen sich dann noch mehr Spieler an die Bretter.