SC Gerthe 46 – Werne I vs. SF Essen-Überruhr I 4½:3½
Bericht von Volker Brüggestraß:
Zum Mannschaftskampf gegen Überruhr traten wir mit zwei Ersatzspielern (Uwe Brinkmann und Sebastian Nassaf) an. An dieser Stelle bereits vielen Dank für ihren Einsatz. Es fehlten Klaus Löffelbein (Einsatz als Schiedsrichter) und Matthias Steinke (VfL Bochum). Aber auch bei unserem Gegner fehlte das gesamte Mittelfeld (Bretter 3, 4 und 5 sowie das 8. Brett). So kamen auch hier vier Ersatzspieler zum Einsatz und die heimische Vorbereitung war bei einigen Gerther Spielern vollständig umsonst. Trotzdem konnten wir den Mannschaftskampf mit 4.5 – 3.5 für uns entscheiden und haben mit jetzt 6 Mannschaftspunkten etwas Abstand zu den Abstiegsplätzen gewonnen. Im Einzelnen:
1. Quast, 1
2. Brüggestraß, 1
3. Melmer, 0
4. Berens, 1/2
5. Boost, 1/2
6. Müller, 1/2
7. Brinkmann, 1
8. Nassaf, 0
Marcels Gegner spielte von Anfang an auf Angriff. Gegen Holländisch versuchte er mit h3 und g4 einen direkten Königsangriff aufzubauen, allerdings kam dieser nicht so richtig in Gang. Erst verspeiste Marcel mit der Dame einen Bauern und machte es dadurch dem Gegner unmöglich zu rochieren, dann ging er selbst zum Angriff über und konnte eine Figur gewinnen. Den Angriff seines Gegners konnte er problemlos parieren, so dass seinem Gegner nur die Aufgabe blieb.
Mein Gegner spielte wie von mir vorbereitet gegen 1.e4 die Philidor-Verteidigung. Allerdings wich er meiner vorbereiteten Variante im 11. Zug aus und spielte den aus meiner Sicht nur zweitbesten Zug. In der Folge erhielt ich dann einen schönen Raumvorteil und die Möglichkeit allerlei Ungemach zu drohen. Da er bei seiner Verteidigung meiner Meinung nach nicht immer den besten Zug fand, konnte ich unter Bauernopfer meinen Angriff verstärken und als er dann eine Kombination von mir übersah, gab er sichtlich entnervt und relativ früh auf.
Felix stand bereits nach wenigen Zügen auf Verlust. In einer Eröffnung, die er nicht gut genug kannte, wurde er von seinem Gegner gnadenlos überspielt und gab nach dem Verlust eines Turmes entnervt nach nicht einmal zwei Stunden Spieldauer auf.
Thomas hatte nach der Eröffnung etwas Raumvorteil. Um zum Angriff über zu gehen, versuchte er es mit einem Bauernopfer, das aber wohl nicht ganz korrekt war. Zwar konnte er seinem Gegner die Königsstellung aufreißen, allerdings kam sein Gegner zu starkem Gegenspiel. Da sein Gegner aber wohl keinen konkreten Spielplan und etwas Angst um seinen offenen König hatte, einigte man sich nach einer Zugwiederholung auf eine Punkteteilung.
Von Jürgens Partie habe ich nicht viel mitbekommen. Sein Gegner gab bereits im dritten Zug das Läuferpaar ab, um Jürgen einen Doppelbauern zu verschaffen. In der Folge konnte Jürgens Gegner dann aber nichts besonderes erreichen und stand nur minimal besser. Schließlich einigte man sich auf ein Unentschieden.
Falk versuchte mit den weißen Steinen Morra-Gambit gegen Sizilianisch zu spielen. Leider war ihm in der von seinem Gegner gewählten Variante die beste Zugfolge nicht geläufig, seinem Gegner glücklicherweise aber auch nicht. Im Endeffekt erreichte Falk ein besseres Mittelspiel, um dann aber wieder einen Fehler einzustreuen, der ihn die Qualität gekostet hätte. Glücklicherweise bot Falks Gegner aber ein Remis an, das sofort akzeptiert wurde.
Uwe wurde der Matchwinner in diesem Mannschaftskampf. Er wurde als letzter Spieler fertig und konnte den entscheidenden Sieg für die Mannschaft beisteuern. Nachdem in der Eröffnung nicht viel los war, (laut Uwe alles sehr langweilig und nur Theorie) konnte er seinem Gegner den Königsflügel aufreißen. Durch geschicktes Taktieren gelang es ihm dann mit einem Mehrbauern in ein Endspiel zu gelangen (Turm, Springer und 6 Bauern gegen Turm, Läufer und 5 Bauern). Da sein Gegner nicht immer den besten Zug fand, konnte er durch geschicktes Lavieren erst einen zweiten Bauern gewinnen und dann die Türme tauschen. Kurz vor dem Verlust des dritten Bauern gab Uwes Gegner dann auf.
Sebastian kam sehr gut aus der Eröffnung heraus und spielte seinen Gegner eigentlich an die Wand. Für mich war es eigentlich keine Frage mehr, dass er die Partie gewinnen würde. Aber wie so oft, muss man den Gegner nicht nur in den Sack stecken, man muss diesen dann auch zu machen. Sebastian gab erst Turm und zwei Bauern für zwei Leichtfiguren um dann eine Qualität und einen Bauern zu gewinnen. Leider hat die bis dahin von ihm stark gespielte Partie ziemlich viel Bedenkzeit gekostet, so dass er in extremer Zeitnot erst Material und dann die Partie verlor.
Insgesamt war es ein spannender Mannschaftskampf der einen glücklichen Sieger sah. Auch die Schaulustigen hatten ihren Spaß, insbesondere da parallel auch unsere 4. Mannschaft den Gegner mit 5:1 abzog.