Wer hätte das gedacht?! Bei unserer zweiten Teilnahme am NRW 4er-Pokal haben wir die Vorrundengruppe gewonnen und ziehen in die Zwischenrunde ein! Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren schieden wir gleich in der ersten Runde glatt mit 0:4 gegen Katernberg aus. Heute hatten wir es mit der zwei Klassen höher spielenden SG Ennepe-Ruhr-Süd zu tun, nachdem wir gestern den Gastgeber SV Unser Fritz besiegen konnten, der sehr gute Spielbedingungen bereitstellte.
Brett | SC Gerthe-Werne | DWZ | – | SG Ennepe-Ruhr-Süd | DWZ | Ergebnis |
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1 | Topolewski, Dirk | 2149 | – | Arndt, Stefan | 2124 | 0 – 1 |
2 | Quast, Marcel | 2113 | – | Moors, Hans | 2083 | 1 – 0 |
3 | Brüggestraß, Volker | 2015 | – | Bruchmann, Norbert | 2083 | 1 – 0 |
4 | Gawlick, Joachim | 1836 | – | Osswald, Luis | 1985 | ½ – ½ |
Unsere Gegner traten mit den Rangnummern 4-7 an und an keinem Brett gab es einen echten Außenseiter. Genau wie die Papierform vermuten ließ, entwickelten sich spannende Partien und gleich an drei Brettern kam die Französische Verteidigung aufs Brett, allerdings jeweils eine andere Variante. Joachim steuerte ein Remis bei, da keine der beiden Parteien in einem Schwerfigurenendspiel für sich Fortschritte sah. Joachim kam ordentlich aus der Eröffnung heraus, sein Gegner besaß jedoch das Läuferpaar. In der Folge konnte er einen Läufer abtauschen und es entstand wohl eine ausgeglichene Stellung, in der Joachims Kontrahent seinen a-Bauern nach vorne trieb, um die gegnerische Bauernstruktur zu schwächen. Nach dem Abtausch der letzten Leichtfigur erlangte der Gegner einen Freibauern auf Kosten eines anderen Bauerns. Dies war die oben angesprochene Stellung, in der es für Joachim wohl ein wenig schwieriger gewesen wäre, zu spielen. Kurz nach der Remisvereinbarung musste Dirk die Waffen strecken. Er wählte eine Eröffnung, in welcher er einen Doppelbauern in Kauf nahm und rochierte zudem spät. Um aktiveres Figurenspiel zu bekommen, opferte er zwischendurch einen Bauern, für den er aber wohl nicht ausreichend Kompensation erhielt. Nach einigen Abtäuschen übersah Dirk einen Angriffszug des Gegners, woraufhin er eine Figur einbüßte und die Partie verlor. Zu diesem Zeitpunkt stand Volker bereits auf Gewinn und Marcel hatte ein ausgeglichenes Doppelturmendspiel auf dem Brett, in dem er aber aktiver stand.
Volker spielte eine scharfe Eröffnung und musste sich mehrerer Angriffe auf seine Dame erwehren. Sein Gegner entschied sich dann, eine Qualität zu opfern und erhielt wohl ausreichende Kompensation, vor allem, da Volker nicht gut weiterspielte. Sein Gegenüber revanchierte sich jedoch und sah sich nach seiner Zeitnotphase einer Verluststellung ausgesetzt. Das Endspiel mit Mehrbauer und Mehrqualität konnte Volker schließlich zum Ausgleich gewinnen. Nun lag es also an Marcel den Ausgang des Matches zu bestimmen. Aufgrund der Berliner Wertung musste ein Sieg her oder das Ausscheiden wäre besiegelt. Nach ausgeglichener Eröffnung spielte Marcel im Mittelspiel nicht genau und geriet in Nachteil. Diesen konnte sein Gegner aber nicht ausnutzen und verspielte seinen Vorteil zu einem ausgeglichenen Endspiel mit jeweils zwei Türmen und drei Bauern auf beiden Seiten. Hier konnte Marcel eine aktivere Position einnehmen und mit dem König in das gegnerische Lager eindringen. Nichtsdestotrotz war es immernoch ausgeglichen und ohne Fehler seitens des Gegners wohl nicht zu gewinnen. Nachdem Marcel eine Stellung aufbauen konnte, in der der Gegner nicht viele Züge machen konnte, bescherte sich dieser eine zweite Schwäche bzw. ein zweites Angriffsobjekt. Der spielentscheidende Fehler erfolgte allerdings wenige Züge später, als Marcels Kontrahent aus Schwelm seine beiden Königsflügelbauern abgab, um den einen am Damenflügel zu erobern. Vermutlich hatte er damit gerechnet, früher oder später die Bauern sowieso abgeben zu müssen. Das Endspiel mit einem Mehrbauern und zwei verbundenen Freibauern konnte Marcel schließlich zum 2,5:1,5 Endstand gewinnen, welcher das Erreichen der Zwischenrunde bedeutet!
Die 16 Sieger der Vorrunde werden in der Zwischenrunde, welche am 16. und 17. Mai ausgetragen wird, vier Mannschaften für die Endrunde ausspielen. Das Erreichen dieser Zwischenrunde ist für den Verein auf jeden Fall schon einmal ein Riesenerfolg!