Vierter Spieltag, drittes 2,5:5,5, dieses Mal bei der SG Gladbeck I. Leider haben uns unsere Kiebitze Albin Tuscher und Michael Kalle kein Glück bringen können, trotz ihrer Unterstützung ging der Mannschaftskampf verloren.
Br. | Rangnr. | SG-Gladbeck 1 | – | Rangnr. | SC Gerthe – Werne 1 | 5,5:2,5 |
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1 | 1 | Hassenrück, Helmut | – | 1 | Topolewski, Dirk | 1:0 |
2 | 2 | Frohne, Gerd | – | 2 | Quast, Marcel | 0:1 |
3 | 3 | Mancic, Ivan | – | 3 | Brüggestraß, Volker | 1:0 |
4 | 4 | Kucheyda, Jörg | – | 4 | Berens, Thomas | ½:½ |
5 | 5 | Berg, Dietmar | – | 6 | Gawlick, Joachim | ½:½ |
6 | 6 | Rickert, Stefan | – | 8 | Steinke, Matthias | ½:½ |
7 | 7 | Nowok, Frank | – | 1001 | Melmer, Felix | 1:0 |
8 | 8 | Winzbeck, Frank | – | 1002 | Berghaus, Matthias | 1:0 |
Die Dramaturgie ist schnell erzählt. Der Mannschaftskampf begann mit drei relativ schnellen, wenngleich nicht unbedingt ereignisarmen Remisen. Es folgten vier Niederlagen und ein ganz später Sieg. Der Reihe nach: Joachim, der die beiden letzten Partien in der Verbandsliga gewinnen konnte, hatte einen Bauern weniger, dafür aber die weitaus aktiveren Figuren. Als der Gegner die Wahl zwischen Zugwiederholung und Verlust des Mehrbauerns besaß, entschied er sich für ersteres. Matthias Steinke hatte eine ausgeglichene Stellung, bei der der Gegner wohl über ein wenig Raumvorteil verfügte. Obwohl der Mannschaftskampf zu diesem Zeitpunkt für unsere Seite nicht gut aussah, wollte Matthias nichts riskieren und sicherte sich einen halben Zähler. Es folgte ein Remis von Thomas, der in der Eröffnung einen Bauern verspeiste, den sein Gegner geopfert hatte, um schnell aktives Spiel zu erhalten. Als es den Anschein hatte, Thomas könnte alle Probleme lösen und ein gutes Endspiel erreichen, spielte er nicht optimal, sodass es hier auch nur zu einem halben Pünktchen reichte.
Volker spielte die Eröffnung mit den weißen Steinen ein wenig merkwürdig und geriet bald unter Druck. Die Stellung war hochtaktisch und am Ende hatte sein Gegner die gefährlicheren Drohungen und Materialverlust war nicht mehr zu vermeiden. Matthias Berghaus kam wohl nicht so gut aus der Eröffnung heraus, jedenfalls schien es, als hätte der Gegner das bequemere Spiel. Als dieser am Damenflügel einigen Druck aufbauen konnte, ging eine Qualität und damit auch die Partie verloren. Dirk geriet erstaunlicherweise früh in Zeitnot. Fast die ganze Partie über hatte er wenig Zeit und lebte zwischendurch auch so gut wie nur noch vom Inkrement. Um es möglichst kompliziert zu machen, opferte sein Gegner eine Figur. Höchstwahrscheinlich war dieses Opfer auch korrekt, jedenfalls fand Dirk in seiner Zeit kein Mittel gegen den aufziehenden Königsangriff. Felix spielte deutlich länger, musste sich aber schlussendlich auch geschlagen geben. In einer verzwickten und wohl schlechteren Stellung opferte er einen Bauern, dies schlug aber nicht durch und das Endspiel ging verloren, da sein Gegner einen Freibauern besaß, der eine Figur kostete.
Marcel machte heute Überstunden und gewann nach 95 Zügen und 7 Stunden in einem Springerendspiel. In der Eröffnung opferte er einen Bauern, den sein Gegner aber nach einem Überseher wieder ohne Not zurückgab. Danach besaß Marcel das bessere Spiel und konnte seinen Gegner dazu bringen, unnötigerweise in ein Springerendspiel abzuwickeln, indem Marcel sofort einen Bauern gewann. Doch er wollte lieber einen Zentrums- als einen Randbauern schlagen und wählte dadurch die schlechtere Variante. In relativ geschlossener Stellung entschied sich der Gladbecker einen Bauern zu tauschen, was aber wohl zu Gunsten von Marcel war. Nach dem Tausch konnte Marcel am Königsflügel leichte Fortschritte machen, ohne sich über die beiden soeben getauschten Bauern am Damenflügel Sorgen machen zu müssen. In der Folge spielten beide Spieler nicht optimal, Marcel konnte leichter gewinnen und sein Gegner vorher besser verteidigen. Schließlich gab Marcel seinen Freibauern ab, um die beiden letzten gegnerischen Bauern vom Brett beseitigen zu können. Dies wäre aber nicht nötig gewesen, da er stattdessen mithilfe des Freibauerns den Springer des Gegners hätte gewinnen können. Wie dem auch sei, es hieß also mit h- und g-Bauer gegen den davorstehenden König im Springerendspiel zu gewinnen. Bei leichter Zeitnot nicht unbedingt einfach, aber das ließ sich Marcel nicht mehr nehmen, sodass er die einzige Siegpartie des Tages beisteuern konnte.
Wenn die Klasse gehalten werden soll, müssen endlich volle Punkte her. Immerhin kommen die Gegner in unserer Spielstärke noch, sodass es weiterhin Hoffnung gibt. Aber selbst die Favoriten sind zu schlagen, von daher ist noch alles drin, auch mit einem Punkt aus vier Spielen! Weiter geht es erst im neuen Jahr, am 18. Januar mit einem Heimspiel gegen den SK Herne-Sodingen II, direkter Tabellennachbar und statistisch gesehen unterlegen, aber was heißt das schon?!