SCGW erprobt neue Turnier-Modi im Schach

Schon seit längerer Zeit gab es Ideen im Verein, wie man die Attraktivität der Vereinsabende durch Abwechslungen zum gewöhnlichen Blitz-Schach erhöhen kann. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung wurde daher beschlossen, verschiedene neue Varianten auszuprobieren – mit unterschiedlicher Resonanz.

Allseits beliebt ist mittlerweile "März-Schach", bei dem zwei zusätzliche Figuren (sog. "Marsianer") auf dem Brett stehen, die jeweils wie Springer ziehen, aber von beiden Spielern bewegt werden können und auch auf beide Könige wirken. Dadurch kam es bereits zu mancher kuriosen Partie – etwa zwischen Jürgen und Uli, bei der ersterer in Zeitnot beide Könige zugleich matt setzte (sog. "Doppelmatt").

Besonders scharfe Partien entstehen im "Hunter-Random-Chess": Per Los wird entschieden, auf welchem der Felder des Rechtecks zwischen f3 und h5 der weiße König die Partie beginnt; der schwarze König steht auf dem diagonal gegenüberliegenden Feld. "Das ist nichts für mich!" meinte Volker, nachdem er schon im siebten Zug von Felix matt gesetzt wurde, während dieser zufrieden konstatierte: "Der Hunter-Modus passt perfekt in mein Eröffnungskonzept."
 
Geteiltes Echo fand bislang auch "Möbius-Schach", eine Alternative zum bekannten "Zylinder-Schach". Anders als dort erscheint hierbei eine Figur, die den Spielfeldrand z.B. bei a1 überquert, nicht auf h1 sondern auf dem gespiegelten Feld h8. "Das ist unfair: Ich hatte Yannis schon fast matt gesetzt, aber am Ende hat er seinen König einfach irgendwo wieder aufgestellt", so ein Kommentar von Christin.

Auch bei der Zeitnahme gab es Änderungen:
Die neueste Uhrengeneration ist mit mehreren Sensoren ausgestattet (Modell "Self-Defense"). Besonders rüdes Hauen auf die Uhr wird härteabhängig mit 3 bis 5 Sekunden Bedenkzeitverlust bestraft. Das Übergießen mit Getränken wird noch drastischer geahndet: Wasser – 1 Minute, Limo – 2 Minuten, Heißgetränke – 3 Minuten. Stephan zeigte sich als Kassierer mit der Wirkung sehr zufrieden: "Langfristig erhoffen wir uns daraus Kosteneinsparungen, denn selbst in der Schlußphase beim Vierer-Blitz werden die Uhren jetzt viel pfleglicher behandelt."

Aufgrund der positiven Erfahrungen ist auch eine Einführung bei Turnieren auf Bezirksebene angedacht.