(Un)glückliches Unentschieden gegen Bochum 31

Br. Rangnr. SG Bochum 6 Rangnr. SC Gerthe – Werne 4 3:3
1 42 Falke, Martin 23 Richter, Bernd -:+
2 43 Benning, Martin 24 Säglitz, Patrick 0:1
3 44 Benning, Robert 25 Schüler, Bernd ½:½
4 6002 Ebert, Ingo 28 Kalle, Michael ½:½
5 6004 Slomski, Nick 4001 Kowalski, Mika 1:0
6 48 Käppel, Stephan 4002 Steinhoff, Leon Luis 1:0

Bericht von Michael Kalle

Eine Medille hat bekanntlich zwei Seiten, womit man eigentlich andeuten will, dass die eine Seite hübsch und gut ist und die andere nicht so hübsch und irgendwie auch nicht so gut. Und wenn man diesen Tag auf eine Formel bringen will, dann ist es diese.

Als Novum in dieser Saison konnten wir heute mit unserem Stammspieler Patrick an Brett zwei aufspielen und waren damit als 6'er Mannschaft komplett. Unser Gegner, die 6. Mannschaft von Bochum 31 musste auch lediglich das erste Brett freilassen, so dass wir also schon mal mit 1:0 in Führung gingen. Allerdings währte das Glück nicht lang. Mika und Leon mussten ihre Punkte hergeben und Bernd kam auch nicht über ein Remis hinaus. Zwar hatte er eine Figur und einen Bauern für die Qualität gegeben und hatte die Chance, aufgrund der schwachen Grundreihe des Gegners Druck auf den König auszuüben, stand aber selbst nicht so sicher, dass er so ohne weiteres auf Angriff spielen wollte. So stand es schon 2,5:1,5 gegen uns. In dieser Situation zahlte es sich aus, dass Patrick heute spielen konnte, er glich zum 2,5:2,5 aus und damit war wieder alles offen. Ich selbst kam zumindest gefühlt nicht gut in die Partie, quälte mich mit einer Eröffnung herum, die mir nicht lag, und war eigentlich die meiste Zeit damit beschäftigt, nicht in Nachteil zu kommen. Irgendwann wählte ich dann aber eine weniger gute Fortsetzung, mein Gegner kam meiner Ansicht nach in Vorteil und konnte diesen auch ausbauen. Zum Schluss bot er für mich völlig überraschend Remis an. Da ich nach langem Nachdenken eine Gewinnkombination für meinen Gegner fand, in der ich Turm und Dame gegen Turm und Bauern verloren hätte, und es keine Verteidigung dagegen zu geben schien, nahm ich den geschenkten halben Punkt dankend an: Glück gehabt! Mittlerweile hat natürlich auch die Blechbüchse ihren rechthaberischen Senf dazu gegeben und kam zu einem ganz anderen Urteil: a) es gab gar keine Gewinnkombination, weil es eine Verteidigung gab und b) stand ich nach dem letzten Zug nicht gerade unwesentlich besser. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben: vor dem letzten Zug stand ich auch nicht gerade unwesentlich schlechter. Ob man nun die Punkteteilung als glücklich oder unglücklich ansehen will, hängt also davon ab, ob man auf die eine oder die andere Seite der Medaille schaut. Für mich persönlich ist die Münze auf dem Rand stehen geblieben und zwar genau so, dass ich keine ihrer Seiten sehen kann. Ich denke, das Unentschieden geht in Ordnung.