Bericht von Michael Kalle
Wirft man einen flüchtigen Blick auf den Tabellenstand, dann trat heute mit der 4. Mannschaft der Tabellenvierte der Kreisliga mit vier Punkten aus drei Manschaftskämpfen gegen den Tabellenletzten mit einem Punkt aus vier Mannschaftskämpfen an. Flüchtig betrachtet also eine klare Sache, aber eben nur flüchtig betracht. Die Wittener, die heute vollzählig angetreten sind, haben schließlich auch nichts zu verschenken und haben einen spannenden Kampf geliefert. Leon war mit seiner Partie als erster fertig, leider ohne dabei punkten zu können. Mika konnte wenig später seinen Punkt nach Hause bringen und damit auch ausgleichen. Bernd Schüler wurde von seinem Gegner, der nominell viel stärker war, unter Druck gesetzt, und hatte sich daher in seiner Stellung eingemauert, so dass sich beide auf Remis einigten. Was meine Partie angeht, so lohnt es sich nicht, lange um den heißen Brei herum zu reden. Bereits in der Eröffnung habe ich -nennen wir es mal vorsichtig- 'suboptimal' gespielt. Mein Gegner hatte hier die Gelegenheit, auf h7 einzuschlagen und mir damit den Sonntagnachmittag nachhaltig zu vermiesen. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, ob das alles so seine Richtigkeit hatte und ließ die Gelegenheit vorsichtshalber liegen. Von meinem Glück nichts ahnend (ich hatte die Schwäche auf h7 nicht bemerkt) spielte ich meinen Stiefel weiter runter und konnte einen Bauern im Zentrum ergattern. Mein Gegner wählte dann keine gute Fortsetzung, ermöglichte mir eine Springergabel mit Dame und Turm und gab kurz darauf auf. Was soll ich sagen, ich nehm' auch schlechte (Punkte). Blieben die Partien von Bernd Richter und Klaus Werner. Sahen beide Partien zwar zwischenzeitlich danach aus als würde keine der Partien verloren gehen, waren die Endspiele dann doch heftig umkämpft, weil die Wittener ihren ersten Mannschaftssieg einfahren wollten und sich daher in den Partien nicht freiwillig auf Remis einigen wollten. Klaus, der nach eigener Aussage zum Ende des Endspiels hin schlechter stand, konnte ein Remis durch Dauerschach erzwingen. Bernd Richter hatte den schwersten Brocken aufzuknuspern. Auch er hatte seinem Gegner Remis angeboten, dass dieser freundlich aber bestimmt abgelehnt hatte. Im Endspil stand er mit zwei unverbundenen Bauern gegen drei verbundene am Damenflügel, einem Freibauern auf der C-Linie und Bauer gegen Bauer auf der A-Linie. Die Könige standen relativ zentral. Auch diese Partie wurde bis zum Ende ausgefochten. Nachdem Bernd mit seinem König den letzten Bauern am Damenflügel unschädlich gemacht hatte, konnte er noch rechtzeitig auf den anderen Flügel wetzen. Der gegnerische König hatte zwar zwischenzeitlich den C- und den A-Bauern gefressen und war damit im Besitz des einzig auf dem Brett verbliebenen Bauern, konnte aber nicht verhindern, dass Bernd sich mit seinem König vor den Bauern stellte und sich das Remis sicherte. Damit haben wir knapp und nach starken kämpferischen Leistungen vor allem von Bernd Richter mit 3,5 : 2,5 gewonnen.