Br. | Rangnr. | Schachverein Günnigfeld 1922 e.V. 4 | – | Rangnr. | SC Gerthe 46 – Werne 4 | 3,5:2,5 |
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1 | 25 | Kalkowski, Peter | – | 25 | Werner, Klaus | ½:½ |
2 | 26 | Sanft, Manfred | – | 26 | Ulrich, Robin | 0:1 |
3 | 27 | Mertins, Klaus | – | 28 | Sosnin, Boris | +:- |
4 | 28 | Kostrewa, Dieter | – | 29 | Osthus, Reinhard | ½:½ |
5 | 29 | Dworak, Matthias | – | 30 | Kalle, Michael | 1:0 |
6 | 35 | Sinzig, Ralf | – | 36 | Zielinski, Oskar Julian | ½:½ |
Bericht von Michael Kalle
Um ehrlich zu sein, war mein erster Gedanke zum heutigen Mannschaftskampf, etwas mit "Rabenschwarzer Tag" zu titeln. Das aber wäre, wenn auch zumindest zur Hälfte wahr, auch zur anderen Hälfte hin falsch. Alles läuft also wieder auf die Frage hinaus, ob ein Glas halbvoll oder halbleer ist. Zumindest aber kann man an dieser Stelle schon mal so viel sagen: den Aufstieg haben wir nicht geschafft. Dazu hätten wir unseren direkten Tabellennachbar Günnigfeld schlagen müssen.
Entsprechend motiviert sind wir auch die Sache angegangen. Der erste Dämpfer kam allerdings schon am Freitag in Form einer Absage. Zwar konnte ich am Samstag mit Oskar einen Ersatz finden, kassierte dann aber am Samstag Abend die nächste Absage. Hierfür konnte ich keinen Ersatz mehr bekommen, zumal ich am Sonntag zu einer Konfirmation eingeladen und daher schon ab 9:00 Uhr unterwegs war. Wir gingen also bereits mit der Hypothek einer kampflos verlorenen Partie ins Rennen. Das tat der allgemeinen Moral allerdings keinen Abbruch. Hypermotiviert spielte ich die ersten Züge der Eröffnung ganz gut und konnte auch direkt zur Belohnung einen Bauern gewinnen. Dachte ich zuerst, denn kaum, dass ich den Bauern vom Brett genommen hatte, sah ich auch schon, dass der Bauer mit einem grausigen Abzug vergiftet war. Ich musste neben dem frisch eroberten Bauern direkt einen weiteren geben, und, damit der einen besseren Blick aufs Brett hatte, einen Turm nochoben drein. Aber damit nicht genug, mit dem König in der Mitte und einer zerpflückten Bauernrestgruppe hatte meine Stellung eigentlich einen totalen Zusammenbruch schon hinter sich. Auf der Suche nach ein paar guten Zügen und der Hoffnung, mein Gegner würde vielleicht auch einen Fehler machen, spielte ich mit ungebremstem Enthusiasmus weiter und brachte so die nächste Katastrophe zustande: einzügig stellte ich diesmal zwei Figuren – neben dem verbliebenen Turm einen Läufer – äußerst zwanglos ein und musste die Partie daher verloren geben.
Ebenso wie meine Partie schien auch die Partie von Oskar den Bach runter zu gehen. Nach einigem hin und her hatte sich der Gegner ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern erspielt, das eigentlich, wenn überhaupt, nur schwer zu halten war. Allerdings behandelte Oskar das Endspiel besser als sein Gegner, kassierte die Mehrbauern ein und konnte sich so ein Remis ergattern.
Auch Reinhard musste eine Qualität geben. Allerdings schaffte er es, die Stellung abzuriegeln und den Gegner einzuengen, so dass es wohl zumindest sehr schwierig für ihn geworden wäre, aus dieser Enge auszubrechen und etwas bedrohliches aufs Brett zu bringen. Allerdings fand Reinhard nicht den Zug, der die Stellung vollends dicht gemacht und das Remis gesichert hätte. Stattdessen musste er weiter kämpfen und es gab noch einige bange Minuten. Weil er aber aktiv weiter spielte und sein Gegner auf diese Art unter Druck gesetzt keine gewinnbringende Fortsetzung mehr sah, gab es ein Remis durch Zugwiederholung.
Als einziger Lichblick konnte am Anfang eigentlich nur die Partie von Robin gelten. Mit einem gesunden Mehrbauern im Rücken und einer aktiven Stellung schien alles planmäßig zu verlaufen. Allerdings fand Robins Gegner Mittel und Wege, von diesem Plan abzuweichen. Er kam zurück in die Partie, schaffte den Ausgleich und erspielte sich eine gewonnene Endspielstellung mit Damenbeteiligung. Robins Dame musste auf h8 die Umwandlung eines Bauerns verhindern, während sein Gegner auf dem anderen Flügel mit Bauerndurchbruch drohte, was wiederum den König band. Das nutzte sein Gegner aus, um mit seinem eigenen König in die Stellung einzudringen und sich einen weiteren Freibauern zu schaffen. Direkt nach dem Spiel hatte Robin gesagt, dass er bei einem normalen Mannschaftskampf, bei dem es nicht um so viel ginge, schon längst aufgegeben hätte. Aber hier kämpfte er weiter. Quasi als letztes Aufgebot bot er ein Bauernopfer an, das der Gegner annahm. Durch einen Spieß verlor er nun aber seine Dame und nur wenige Züge später gewann Robin den ganzen Punkt.
Als letztes lief noch die Partie von Klaus. Da hier die Stellung aber ausgeglichen und ein Vorteil nicht zu erringen war, einigten sich die Spieler auf Remis.
Damit hatten wir nicht nur den Mannschaftskampf verloren, sondern mussten uns auch von etwaig vorhandenen Aufstiegsträumen verabschieden. Im Hinblick auf die beiden Absagen, die kampflose und meine vergeigte Partie könnte man also schon von einem "Rabenschwarzen Tag" reden. Damit ließe man aber die Leistungen der übrigen Spieler einfach unter den Tisch fallen. Diese haben aber tapfer ihre Partien bis zum Ende ausgefochten und noch dort Chancen und Punkte gesucht und gefunden, wo eigentlich nichts mehr zu holen war. Also Niederlage hin oder her: auch wenn am Ende kein volles Glas zustande gekommen ist, möchte ich der heutigen Mannschaft für die kämpferische Leistung ein Lob aussprechen.
Fazit zur Saison: wir haben mit viel tatkräftiger Unterstützung durch die 5. und die 6. Mannschaft eigentlich eine recht erfolgreiche Saison gespielt. Dabei haben wir uns kontinuierlich aus der Abstiegszone nach oben gekämpft und haben um den Aufstieg mitgespielt. Letztendlich sind aber auch die Probleme mit den Absagen, die wir auch an diesem Spieltag hatten, bezeichnend. Wir haben während dieser Saison fast zwei Kreisklassenmannschaften für Ersatzstellungen verbraucht. Das ist nicht nur eine ziemlich große Zahl von Ersatzstellungen, die geleistet werden mussten und geleistet worden sind, sondern bedeutete auch, dass die übrigen Spieler nicht mehr an den Brettern spielen konnten, für die sie eigentlich aufgestellt waren. Das galt insbesondere für die Spieltage, an denen wir zwei oder drei Ersatzstellungen benötigt haben. Dass wir dennoch um den Aufstieg mitgespielt haben, spricht zwar sowohl für unsere Mannschaft als auch für die 5. und 6., allerdings muss sich hier in der nächsten Saison einiges tun, ansonsten werden wir ernsthafte Probleme in Bezug auf den Klassenerhalt bekommen.
Kreisliga: Tabelle
Pl. | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | Sp | + | = | – | MP | BP |
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1 | Schachgemeinschaft Winz-Baak 48 2 | ** | 3,5 | 2,0 | 2,5 | 4,5 | 5,0 | 4,0 | 4,5 | 5,5 | 3,5 | 9 | 7 | 0 | 2 | 14 | 35.0 |
2 | Schachverein Welper 1922 e.V. 4 | 2,5 | ** | 3,5 | 5,0 | 4,0 | 4,5 | 4,0 | 0,0 | 4,0 | 3,5 | 9 | 7 | 0 | 2 | 14 | 31.0 |
3 | Schachverein Günnigfeld 1922 e.V. 4 | 4,0 | 2,5 | ** | 3,0 | 3,5 | 3,5 | 2,0 | 3,0 | 3,5 | 4,5 | 9 | 5 | 2 | 2 | 12 | 29.5 |
4 | Schachgesellschaft Bochum 1931 6 | 3,5 | 1,0 | 3,0 | ** | 1,5 | 3,0 | 6,0 | 3,5 | 1,5 | 4,0 | 9 | 4 | 2 | 3 | 10 | 27.0 |
5 | SC Gerthe 46 – Werne 4 | 1,5 | 2,0 | 2,5 | 4,5 | ** | 3,0 | 2,5 | 3,5 | 4,0 | 3,5 | 9 | 4 | 1 | 4 | 9 | 27.0 |
6 | Schachverein Bochum-Linden-Dahlhausen 1922 3 | 1,0 | 1,5 | 2,5 | 3,0 | 3,0 | ** | 3,0 | 3,0 | 3,5 | 4,5 | 9 | 2 | 4 | 3 | 8 | 25.0 |
7 | Schachgesellschaft Witten 2 | 2,0 | 2,0 | 4,0 | 0,0 | 3,5 | 3,0 | ** | 3,0 | 3,5 | 0,0 | 9 | 3 | 2 | 4 | 8 | 21.0 |
8 | Sport Union Annen e.V. 4 | 1,5 | 6,0 | 3,0 | 2,5 | 2,5 | 3,0 | 3,0 | ** | 2,5 | 4,5 | 9 | 2 | 3 | 4 | 7 | 28.5 |
9 | Schachverein Welper 1922 e.V. 5 | 0,5 | 2,0 | 2,5 | 4,5 | 2,0 | 2,5 | 2,5 | 3,5 | ** | 5,0 | 9 | 3 | 0 | 6 | 6 | 25.0 |
10 | Schachgemeinschaft Höntrop 1947 4 | 2,5 | 2,5 | 1,5 | 2,0 | 2,5 | 1,5 | 6,0 | 1,5 | 1,0 | ** | 9 | 1 | 0 | 8 | 2 | 21.0 |