Bericht von Michael Kalle:

So ein Auftaktsieg ist eine feine Sache, vor allem dann, wenn man ihn für sich verbuchen kann. Und er ist vor allem nicht nur deshalb so angenehm, weil man Manschaftspunkte dafür bekommt, sondern auch, weil man die Auguren und Kaffeesatzleser zufrieden gestellt hat. Startet man nämlich in die Saison mit einer Niederlage, so bekommt man nicht nur keine Punkte, sondern stattdessen oft eine so düstere Zukunft prophezeit, dass diese sich farblich kaum von dem Kaffeesatz abhebt, aus dem sie gelesen wurde. So gesehen können wir als Mannschaft eigentlich ganz zufrieden sein, konnten wir uns doch mit 3,5 : 2,5 durchsetzen. Friedrich, der Ersatz für Jonathan spielte, holte den ersten halben Punkt, die anderen drei Punkte steuerten Robin, Boris und ich selbst bei. Auch Klaus und Reinhard hatten in ihren Partien gute bis sehr gute Aussichten auf einen Erfolg, mussten ihre Punkte jedoch am Ende von dannen ziehen lassen.  Aber wie gesagt, kaffeesatztechnisch stehen wir ganz gut da und können uns wohl daher an einer hell leuchtenden Zukunft  frisch gelesen aus Kaffeebohnenmehl erfreuen. Oder? Musikalisch betrachtet ist ein "Auftakt" ja der meist unbetonte Beginn einer musikalischen Phrase, der vor der ersten und meist betonten Zählzeit eines Taktes liegt. Mit anderen Worten: der Auftakt ist eine Einleitung, die man weder in die eine noch in die andere Richtung überbewerten soll. Der Hauptteil kommt erst noch und wenn der was werden soll, muss man weiterhin wohl oder übel in die Hände spucken. Also jetzt doch kein Grund zur Freude? Ich denke, wir haben den ersten Punkt in dieser Saison geholt und das ist eine sehr feine Sache und genug Grund zur Freude. Und der Kaffeesatz ist auch nur so gut wie der Kaffee, der aus ihm gebrüht wurde. Und was mich betrifft, war der Kaffee heute klasse. In diesem Sinne: auf eine starke Saison.