Br. | Rangnr. | SC Gerthe – Werne 1 | DWZ | – | Rangnr. | SG Werl-Wickede 1 | DWZ | 5,5:2,5 |
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1 | 1 | Quast, Marcel | 2226 | – | 1 | Karmainski, Andreas | 2109 | +:- |
2 | 2 | Brüggestraß, Volker | 2021 | – | 2 | Schwarzkopf, Christian | 2059 | ½:½ |
3 | 3 | Gottmann, Bernd | 1952 | – | 3 | Stolle, Dietmar | 2021 | ½:½ |
4 | 4 | Löffelbein, Klaus | 1800 | – | 5 | Hügel, Guido | 1761 | ½:½ |
5 | 5 | Kalle, Yannis | 1787 | – | 6 | Scheibe, Andreas | 1790 | 1:0 |
6 | 6 | Boost, Jürgen | 1827 | – | 7 | Krahn, Reinhard | 1767 | ½:½ |
7 | 7 | Meise, Ulrich | 1757 | – | 1005 | Siebert, Michael | 1458 | 1:0 |
8 | 8 | Al Zoubi, Ahmad | 1600 | – | 10 | Jenke, Johannes | 1639 | ½:½ |
Bericht von Marcel Quast
Durch einen ungefährdeten Sieg gegen Werl-Wickede haben wir unsere Aufstiegschancen weiter gewahrt und noch alles in eigener Hand. Da unsere Gegner nur zu siebt anreisten und ich spielfrei war, nutzte ich die Gelegenheit, als Mannschaftsführer und somit halber Schiedsrichter auch dementsprechend zu fungieren und mir jede Stunde die Zuganzahl und die jeweils verbrauchte Bedenkzeit an allen Brettern zu notieren. Zudem machte ich mir ein paar Notizen und dieser Bericht fällt im Vergleich zu den sonstigen Berichten auch ein wenig anders aus.
Zwischenstand: 1:0
15 Uhr
An den Brettern zwei bis fünf war noch nicht viel los, die Weißspieler hatten etwas Raumvorteil. Bei Jürgen an Brett sechs waren schon viele Figuren getauscht, auf dem Brett waren lediglich noch jeweils zwei Türme, eine Dame und ein Springer bei sehr ähnlicher Bauernstruktur. Hier sah es schon stark nach einer Punkteteilung aus. Anders an den beiden hinteren Brettern. Uli besaß das Läuferpaar und einen gefährlichen c3-Freibauern, aber was entscheidender war, er hatte bereits eine Mehrfigur aufzuweisen. Ahmad stellte in der Eröffnung einen Bauern ein und sein König war etwas offen. Bei heterogenen Rochaden konnte aber auch Ahmad gegen den gegnerischen Monarchen spielen.
Zwischenstand: 1:0
16 Uhr
Uli machte aus der Mehrfigur einen Mehrturm und gewann das Endspiel souverän. Zuvor endete die Partie an Brett sechs wie erwartet remis und auch an Brett drei einigten sich die Kontrahenten auf die Punkteteilung. Bernd spielte gegen das Läuferpaar und hatte wohl die leicht bessere Bauernstruktur, da der vereinzelte Freibauer blockiert werden konnte. Die Stellung war aber noch sehr kompliziert und beide Spieler waren mit dem Remis zufrieden. Bei Volkers Partie waren die Damen und ein Springerpaar getauscht und Volker baute in der Folge ein bisschen Druck gegen die leicht schwachen Königsflügelbauern seines Gegners auf. Klaus hatte möglicherweise die leicht schlechtere Bauernstruktur, dafür aber die beiden besseren Leichtfiguren und schien daher etwas Vorteil für sich beanspruchen zu können. Yannis an Brett fünf hatte in einem Endspiel mit zwei Türmen und zwei Leichtfiguren die etwas schwächere Bauernstruktur, aber keine Probleme. Ahmad besaß mit dem Läuferpaar und einem gefährlichen Königsangriff mehr als genug Kompensation für den verlorenen Bauern.
Zwischenstand: 3:1
17 Uhr
Volker konnte sich wohl eine bessere Stellung erarbeiten, sein Gegner besaß drei Bauerninseln, Volker mit nur zweien die bessere Bauernstruktur. Die Stellung war jedoch kompliziert und Taktiken lagen in der Luft. Klaus besaß immer noch die besseren Leichtfiguren, vor allem der gegnerische Läufer war noch hinter den Bauern verstellt. Yannis konnte ein Turmendspiel mit Mehrbauer erreichen und hier stellte sich nur noch die Frage, ob er dieses gewinnen oder der Gegner genug Gegenspiel zum Remis haben würde. Ahmads Gegner fand einen hübschen Zug, der zur Halbierung des Läuferpaars führte und den Angriff leicht abschwächte. Dennoch sah dieser Angriff sehr gut aus, doch Ahmad schien zunächst eine Idee zur Fortsetzung zu fehlen und er wiederholte erst mal die Züge.
Zwischenstand: 3:1
18 Uhr
Noch immer waren keine weiteren Partien entschieden. Volkers Partie entwickelte sich zu einem Endspiel mit Turm und jeweils einer Leichtfigur bei jeweils drei Bauern auf dem Damenflügel und einem weiteren vereinzelten Bauern im Zentrum bzw. am Königsflügel. Die Stellung war nicht einfach einzuschätzen und beiden Spielern lief die Zeit davon. Klaus' Gegner hatte, kurz nachdem Klaus ein Remis ablehnte, eine Qualität für einen Bauern geopfert. Er erhoffte sich wohl Spiel gegen Klaus' König. Klaus konnte erst einmal alle Drohungen parieren und den Bauern zurückerobern. Yannis machte in der Zwischenzeit keine nennenswerten Fortschritte. Ich meine, einen guten Plan für ihn entdeckt zu haben, der meiner Meinung nach sehr hohe Gewinnaussichten gehabt hätte, doch Yannis entschied sich für einen anderen. Ahmads Vorteil im Königsangriff wandelte sich in einen Vorteil im Turmendspiel mit jeweils vier Bauern, wobei Ahmad zwei starke Freibauern besaß.
Zwischenstand: 3:1
19 Uhr
Volkers Partie endete mit einem Remis. Ich meine sein Gegner schien schon langsam die bessere Stellung zu erreichen, doch Volkers aktiver Turm in Kombination mit dem Springer, der potentiell den gegnerischen Freibauern blockieren könnte, sicherte ihm die Punkteteilung. Die Punkte wurden ebenfalls bei Klaus an Brett vier geteilt. Nachdem sein Gegner trotz Minusqualität gutes, aktives Spiel erzielen konnte, bot Klaus nun selbst Remis an und sein Kontrahent akzeptierte die Offerte. Da Yannis nun echte Fortschritte machte und seinen Mehrbauern souverän zum Partiegewinn vorrückte, war unser Mannschaftssieg nun sicher. Es war nur noch eine Frage der Höhe. Ahmad verpasste zwei gute Möglichkeiten, das Turmendspiel siegreich zu gestalten. Eine davon war ihm während der Partie schon klar geworden und direkt nach Partieende zeigte er auch den Gewinnweg. Vielleicht machte ihm diese verpasste Chance zu schaffen, jedenfalls ließ er seinen Gegner im Turmendspiel in eine Stellung mit einem gegen zwei Bauern zunächst entwischen.
Zwischenstand: 5:2
Wohl so gegen 19:20 Uhr endete Ahmads Partie nach langem Manövrieren ohne weitere Bauern- oder Schlagzüge remis. Wahrscheinlich wäre auch bald die 50-Züge-Regel bei entsprechender Reklamation zum Tragen gekommen. Jedenfalls sah Ahmad ein, keine Fortschritte mehr zu machen und gab die Partie remis. Schade, dass er vor dem längeren Manövrieren den möglichen Gewinnweg nicht sah, bei dem er einen seiner Bauern opfern und den gegnerischen als Regenschirm gegen Schach von hinten nutzten würde. Sein Freibauer mit dem auf der letzten Reihe abgesperrten gegnerischen König hätte in diesem Szenario meiner Meinung nach zum Sieg gereicht.
Endstand: 5,5:2,5
Somit haben wir einen sicheren Sieg ohne eine einzige Niederlage an einem Brett eingefahren und haben am 14. Mai gute Chancen auf den Aufstieg in die Verbandsliga, wenn wir bei dem abstiegsbedrohten SV Datteln gastieren. Noch haben wir bei gleichen Mannschaftspunkten einen vollen Brettpunkt Vorsprung vor dem FS Dortmund.