Bericht von Matthias Gawlick
Was kann man eigentlich am Neujahrstag mit dem jungen Jahr anfangen? Gammeln? Den Kater bekämpfen? Gar noch den Müll vom Vortag aufräumen? Marcel Quast und der Berichterstatter entschlossen sich für eine sportliche Gestaltung, und da das Angebot an Veranstaltungen zum Jahreswechsel sehr übersichtlich ist, fiel die Wahl (wie zu Beginn des letzten Jahres) auf das Krefelder Neujahrsopen.
Der Krefelder Schachclub 1851 erreichte in diesem Jahr gleich 109 Unentwegte, wie Turnierleiter Patrick Terhuven (assistiert von Katharina Ricken und weiteren Ehrenamtlichen) mit berechtigtem Stolz hervorhob. Caissas Jünger zwischen 10 und 80 tobten sich in neun Runden Schweizer System aus, bei neun Minuten plus zwei Sekunden Bedenkzeit. Womit allerdings keiner gerechnet hatte, war die Freude der Veranstalter am … Warten! Ja, zu warten scheint eine beliebte Tätigkeit des Rheinländers zu sein: Zwar war um 12.30 Uhr Meldeschluss für die Teilnehmenden, aber um 13.31 Uhr hatte sich noch immer kein einziger Bauer bewegt! Denn die Auslosung der ersten Runde war trotz des üppigen Vorlaufs falsch. Und damit zwischendurch keiner überanstrengt wird, wurde zudem nach Runde 5 eine „Halbzeitpause“ von einer Stunde (!) verordnet, was nicht gerade den Wünschen vieler Teilnehmer entsprach. Kleiner Trost: Nach der letzten Runde ging es mit der Siegerehrung ganz flott. Was bedeutete das für uns? Marcel konnte seine Pläne am Brett nur selten umsetzen. Gestartet als Fünfzehnter der Setzliste, kam er mit 5,5 Punkten auf Platz 29 ins Ziel. Direkt daneben landete ich, von Rang 76 kommend, auf Platz 30 mit ebenfalls 5,5 Punkten. Ich erwischte einen ausgesprochen guten Tag und gewann mit einer ELO-Performance jenseits der 2000 den zweiten Preis in meiner Ratinggruppe.
Wer nun auch Lust hat, sich mit anderen zu messen, kann direkt am kommenden Freitag in die Wodanstraße kommen, dann allerdings zum Monatsturnier im Blitzschach.