Br. | Rangnr. | SV Rochade Eving 1 | DWZ | – | Rangnr. | SC Gerthe – Werne 1 | DWZ | 2:6 |
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1 | 1 | Sprungala, Erik | 1914 | – | 1 | Quast, Marcel | 2218 | 0:1 |
2 | 2 | Michalek, Franz | 1896 | – | 2 | Brüggestraß, Volker | 2021 | 0:1 |
3 | 4 | Krause, Dieter | 1864 | – | 3 | Gottmann, Bernd | 1952 | 0:1 |
4 | 5 | Pahne, Dirk | 1907 | – | 4 | Löffelbein, Klaus | 1884 | 1:0 |
5 | 6 | Krams, Amatus | 1679 | – | 5 | Kalle, Yannis | 1787 | ½:½ |
6 | 7 | Nathe, Nico | 1651 | – | 6 | Boost, Jürgen | 1813 | ½:½ |
7 | 8 | Jähnicke, Karl-Heinz | 1622 | – | 7 | Meise, Ulrich | 1757 | 0:1 |
8 | 21 | Hoidis, Paul | 1359 | – | 8 | Al Zoubi, Ahmad | 1600 | 0:1 |
Bericht von Marcel Quast
Zu Gast bei Rochade Eving in Dortmund konnten wir heute nach einem sehr ereignisvollen und wechselhaften Verlauf einen hohen Sieg einfahren. Den Anfang machte Volker, der zunächst ein wenig unter Druck zu stehen schien. Das Läuferpaar seines Gegners nahm Volker einige Felder und eine Qualität drohte verloren zu gehen. Doch sein Gegner spielte zu schnell und arglos, sodass Volker kontern und beim Abtausch des Damenflügels einen Bauern gewinnen konnte. Nach einem schönen Zwischenzug mit Angriff auf die Dame und anschließendem Bauerngewinn mit Schach gewann Volker einen zweiten Bauern. Erst danach zog er seinen angegriffenen Turm weg. Als er schließlich auch noch durch eine kleine Taktik die Damen und Türme tauschen durfte, war das gleichfarbige Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern leicht zu verwerten. Ahmad gelang es, seinem Gegner eine Bauernschwäche zu verpassen und diese später dank einer Fesselung zum Mattsetzen auszunutzen. Yannis verpasste das 3:0. Während sein Gegner versuchte am Königflügel anzugreifen, spielte Yannis am Damenflügel und konnte sich einen schönen Freibauern erspielen. Sein Gegner ließ sogar eine Figur stehen, um weiter gegen den König zu spielen. Yannis nahm diese Figur korrekterweise auch, spielte danach aber nicht gut weiter und ließ nach einem Überseher leider Dauerschach zu. Ich baute unsere Führung weiter aus. Mein Gegner, gegen den ich beim "Unser Fritz"-Open in Herne mit vertauschten Farben noch glücklich remisierte, spielte im Mittelspiel ein paar ungenaue Züge und geriet in Nachteil. Mit immer weiter schwindender Bedenkzeit machte er schließlich einen Fehler, welcher der Partie, in der ich vorher wohl schon deutlichen, aber nicht entscheidenden Vorteil besaß, den Gnadenstoß gab. Jürgen, der in einem Endspiel mit Mehrbauer remisierte, weil er keine echten Chancen auf einen Sieg sah, verpasste vorher leider zweimal einzügig eine Figur zu gewinnen, indem er sie angegriffen und diese kein Rückzugsfeld mehr gehabt hätte. Leider ließ er diese Möglichkeit verstreichen und so kam es zur bereits erwähnten Punkteteilung.
Immerhin hatten wir nun schon einen Mannschaftspunkt sicher und brauchten aus drei verbliebenen Partien nur noch einen halben Zähler für den Mannschaftssieg. Allerdings standen wir an allen drei Brettern schlechter, was das zweite Brett der Dortmunder veranlasste im Nebenraum zu verkünden: "Es steht 4:4!" Natürlich mussten diese Partien aber auch erst einmal aus Sicht der Gastgeber gewonnen werden. Glücklicherweise sollte er am Ende nicht recht behalten, doch zunächst passierte eine lange Zeit nichts mehr. Bernd hatte einen Bauern weniger, als Gegenwert dafür nur einen Freibauern, der aber gut zu kontrollieren war, Klaus einen Bauern weniger im Turmendspiel ohne gute Chancen auf Gegenspiel und Uli besaß gar zwei Bauern weniger, dafür blockierte einer der gegnerischen Mehrbauern die Angriffe des Dortmunders und drohte bei Gelegenheit verspeist zu werden. Dann wendete sich auf einmal das Blatt in Bernds Partie. Durch eine zweizügige Springergabel, bestehend aus Angriff auf den einen Turm mit der Drohung Schach und Gabel gegen den anderen Turm, stellte sein Gegner die Partie ein. Dabei hätte er an dieser Stelle wahrscheinlich noch durch eine Gegengabel weiterhin Vorteil behalten können. In der Folge ärgerte Bernd den Dortmunder mit Angriffen auf seine schwachen Bauern und den Springer, bis er genug gesehen hatte und aufgab. Damit war unser Mannschaftssieg unter Dach und Fach. Das Turmendspiel von Klaus war schwierig zu halten. Als der gegnerische Turm dann auch noch in seine Stellung eindrang und zwei weitere Bauern schlug, war die Partie eigentlich schon entschieden, doch Klaus machte noch ein paar Züge, um dann beim Wechsel auf ein zweites Notationsblatt aufzugeben.
Ulis Partie war die wildeste des Tages. Zunächst schenkte sein Gegner ihm in der Eröffnung entweder ein Tempo oder ich kenne die Feinheiten dieser Variante nicht. Es entwickelte sich eine offene Partie, in der ich dachte, dass Uli in Nachteil geraten würde, doch noch konnte er die Waage halten – bis zum kapitalen Bock. Einzügig und vollkommen ohne Zeit- oder Stellungsdruck schlug Uli mit seinem Läufer einen gedeckten Bauern und stellte somit eine Leichtfigur ein. Die Partie war natürlich nun gewonnen für seinen Gegner, aber Uli versuchte seine 3:1-Bauernmehrheit am Damenflügel zu mobilisieren. Der Dortmunder hingegen spielte auf Mattangriff und sollte wohl eigentlich erfolgreich sein, doch auf einmal, nachdem sich Uli zunächst einen Freibauern bilden konnte, gelang es unserem Topscorer, seine Dame gegen den gegnerischen Springer zu geben und sich eine neue zu holen. Danach besaß er nur noch zwei Bauern weniger und versuchte mit lästigen Damen- und Turmschachs die Fortschrittsbemühungen seines Gegners zu erschweren. Dass er dabei mehrmals einen Damentausch und ein mögliches Turmendspiel mit zwei gegen einen Bauern, welches wohl leicht remis zu halten gewesen wäre, ablehnte, sollte am Ende noch belohnt werden. Uli ließ dann einen scheinbar erzwungenen, für ihn schlechten, Damentausch zu, um einen wunderbaren Turmzug aufs Brett zu zaubern. Mit seinem Turm fesselte er die Dame, die somit weder Ulis Dame schlagen konnte, noch den Turm schlagen durfte, denn dann hätte Uli den Dortmunder zweizügig mattsetzen können. So gewann er schließlich die Dame für einen Turm, doch diese Stellung noch zum Sieg zu verwerten war alles andere als trivial. In der Folge gelang es Uli aber Fortschritte zu machen, sich einen eigenen Freibauern zu schaffen und den gegnerischen gefährlichen Freibauern, der bereits auf die zweite Reihe vorgerückt war, unter Kontrolle zu halten. Nach einem Fehler, der sowohl den Bauern kostete, als auch Uli einfach ermöglichte, die Dame für den Turm zu geben und anschließend seinen eigenen Bauern laufen zu lassen, gab sein Gegner auf. Was ein Schach-Krimi! Nun steht Uli bei 3/3, wenn auch heute mit sehr viel Dusel.
Für uns geht es am 6. November im Heimspiel gegen Germania Kupferdreh weiter. Da wird sich zeigen, ob wir nach unseren drei ersten Mannschaftskämpfen mit einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage eher nach oben schielen dürfen oder doch nach unten schauen müssen.