In Oer-Erkenschwick ging am Sonntag der NRW-Cup über die Bühne, das möglicherweise langsamste Schnellschachturnier NRWs. Grund für diese Einschätzung war nicht die (ganz ordentliche) Organisation, sondern der Modus, der 7 Runden Schweizer System mit 25 Minuten plus 10 Sekunden Bonus pro Spieler vorsah – so dass das Turnier für einige Teilnehmer von 11 Uhr morgens bis kurz vor 21 Uhr dauerte. Marcel Quast trat in der B-Gruppe (DWZ 2000-2199) als Nr. 2 der Setzliste an, wurde aber durch eine Niederlage in der 2. Runde in seinen Ambitionen zurückgeworfen und fand danach, wohl auch wegen der gegenüber den Turnieren in Witten und Höntrop extremen Bedenkzeitregelung, nicht mehr zu seinem Spiel. Mit unter 50% belegte er am Schluss Platz 16 (von 21 Spielern). In der C-Gruppe (DWZ 1800-1999) startete unser passives Mitglied Christoph Wolff sogar als nominelle Nr.1 und lag nach drei Runden mit 2,5/3 auf Kurs, ging allerdings nach einer unglücklichen Niederlage auf Risiko und wurde dabei nicht belohnt. Mit 4/7 und Platz 7 war er angesichts der Ausgangslage verständlicherweise nicht zufrieden. Auf Platz 11 kam in dieser Gruppe Bernd Gottmann ein, der nach einer Auftaktniederlage sehr sicher agierte und u. a. dem letztjähriger Topscorer der Verbandsligagruppe 1 Frank Nowok ein Remis abnahm. Mit einem materiell früh feststehenden Schlussrundensieg erreichte er +1 und landete deutlich über seinem Setzlistenplatz 18. Einen kleinen Erfolg konnte auch Joachim Gawlick verbuchen, der zwar keinen einzigen Gewinn schaffte, aber als 25. von 29 Spielern auch nur zweimal verlor, so dass am Ende Platz 23 heraussprang. Völlig anders stellte sich die Lage bei Matthias Gawlick dar, der nach über 25 Jahren ohne Vereinszugehörigkeit zum ersten Mal wieder ein offizielles Turnier spielte und in der G-Gruppe (DWZ unter 1200) an den Start ging, ohne Rating an 23 (von 28) gesetzt. Aber! Von Runde zu Runde mit größeren Herausforderungen konfrontiert, wuchs er mit den Aufgaben, spielte schnell und mit Übersicht und hatte am Ende mehr Siege auf dem Konto als der Rest der Gerther Truppe! Mit 7/7, einem Ergebnis, das sonst nur noch einmal (in der C-Gruppe) erreicht wurde, gewann er souverän und auch verdient, hatte er doch die Nr. 2, 3, 4, 5, 7, 9 und 14 der Schlusstabelle besiegt, so dass er nicht nur mit einem ganzen Punkt Vorsprung, sondern auch mit der mit Abstand besten Buchholzwertung triumphierte. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg an einem äußerst umkämpften Sonntag!