Aus und vorbei: 3,5:4,5 Niederlage gegen Günnigfeld 3

Br. Rangnr. SV Günnigfeld 3 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 3 DWZ 4,5:3,5
1 17 Evers, Klaus 1628 18 Schüler, Bernd 1434 1:0
2 18 Schulz, Eberhard 1518 19 Kowalski, Mika 1527 1:0
3 20 Freisen, Marco 1484 20 Biermann, Jannik 1449 0:1
4 21 Radzik, Thomas 1418 21 Wüllner, Robin 1370 ½:½
5 22 Sinzig, Ralf 1392 22 Ebersbach, Hans-Joachim 1424 ½:½
6 23 Kümmel, Hans-Jürgen 1278 23 Osthus, Reinhard 1304 ½:½
7 24 Marondel, Marian 1282 24 Kalle, Michael 1258 0:1
8 40 Simeonidis, Marios 1373 3001 Albaba, Abdul Karim 1:0

Bericht von Michael Kalle

Tja, es hat nicht sollen sein in dieser Saison. Die letzte Chance auf einen Mannschaftssieg endete mit einer Niederlage. Immerhin: Jannik konnte seinen ersten Sieg verzeichnen und hat sich auch entsprechend gefreut, zumal er auch die Anerkennung von seinem Gegner bekommen hat. Herzlichen Glückwunsch an Jannik und Daumen hoch für beide! Hajo und Reinhard haben jeweils ein Remis geholt, ebenso wie Robin, der allerdings lange um den ganzen Punkt gekämpft hat. Ich selbst konnte heute einen ganzen Punkt nach Hause bringen. Allerdings muss man schon sagen, dass Verstand dabei am Ende eher eine geringe Rolle gespielt hat. Durch einen eher ungünstigen Damenzug hatte ich meinem Gegner die Möglichkeit zu einer Springergabel gegeben, allerdings hatte er sie auch nicht gesehen. Dadurch konnte ich im nächsten Zug das entsprechende Feld decken. Im Endspiel konnte ich dann mit einem Grundlinienmatt das Spiel gewinnen, wobei das auch nicht wirklich zwingend war. Ein Lob an dieser Stelle an Bernd, Karim und Mika. Zwar haben die drei heute nicht punkten können, aber alle haben ihre Haut recht teuer verkauft und haben vorbildlich gekämpft.

Damit ist die Saison für uns nun endgültig gelaufen. Zwar haben wir noch einen Mannschaftskampf am 27.05., spielen dann aber gegen den Tabellenersten Welper. Aber selbst ein Sieg, so unwahrscheinlich dieser auch sein mag, würde uns nicht mehr von den Abstiegsplätzen katapultieren.

Nächste Saison wird dann wieder besser. 

Die 2. Mannschaft verliert erneut hoch gegen den Tabellenführer

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 2 DWZ Rangnr. SG Witten 1 DWZ 1,5:6,5
1 9 Steinke, Matthias 1804 2 Werschmoeller, Thomas 1837 0:1
2 10 Boost, Jürgen 1837 3 Hustert, Volker 1881 ½:½
3 11 Pflieger, Christin 1759 4 Adris, Mazen 2001 1:0
4 12 Säglitz, Patrick 1682 5 Hustert, Dirk 2023 0:1
5 15 Schumann, Burkhard 1626 6 Bortel, Peter 1792 0:1
6 16 Straetling, Daniel 1407 8 Aufermann, Dirk 1775 0:1
7 22 Ebersbach, Hans-Joachim 1424 1001 Teich, Willi 1601 0:1
8 27 Finke, Dennik 1139 12 Rüsing, Thomas 1504 0:1

Bericht von Jürgen Boost

Wir mussten gegen Witten 1 auf die Stammspieler Matthias G. und Robin U. verzichten. Ha-Jo Ebersbach und Dennik Finke halfen aus. Dennik geriet schnell in eine schlechtere Stellung und musste aufgeben. Daniel verlor nach der Eröffnungsphase eine Figur, spielte noch etwas weiter und verlor dann. Auch Burkhard verlor bald in einer unübersichtlichen Stellung den Überblick. Er verlor einige Bauern und dann die Partie. Ha-Jo hatte nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase einen Königsangriff zugelassen, den er nicht parieren konnte. Patrick hatte in der Eröffnung einen Bauern verloren, spielte dann lange mit; er musste gegen den nominell stärksten Spieler die Partie dann doch aufgeben. Bei diesem Spielstand bot ich meinem Gegner in einem ausgeglichenem Turm- und Springerendspiel ein Remis an, das dieser akzeptierte. Matthias musste sich in der französischen Verteidigung eines starken Königsangriffs erwehren. Letztlich konnte der Gegner am Königsflügel siegreich sein. Bei Christin sah es lange nach einem Remis aus; sie musste ihre Verteidigungskünste zeigen. Als der Gegner im Endspiel übereilt einen Bauern gewinnen wollte, geriet er in eine Fesselung und verlor einen Bauern und dann auch die Partie. Es gab also eine Siegerin und eine hohe 1,5:6,5 Niederlage!

Turniere in den nächsten Monaten

Dirk Topolewski hat uns eine Reihe interessanter Turniere zusammengestellt. Er selbst hat den guten Vorsatz, bei dem einen oder anderen davon mitzumischen. Wer Interesse an einer Teilnahme, einer Fahrgemeinschaft etc. hat, kann gerne auf Dirk zukommen und ihm eine Email unter dirktt@gmx.de schreiben. Zu den Ausschreibungen der einzelnen Turniere gelangt ihr durch Klicken auf die entsprechenden Links. Vielen Dank, Dirk!

14.-21.7., Dortmunder Schachtage mit mehreren Open

21.-29.7., Dt. Senimeisterschaft (erstmals „ab fuffzig“), H4-Hotel HH-Bergedorf (27.7. = Dt. Seni-Blitzmeisterschaft)

3.-13.8., Europ. Senimeisterschaft (Altersgruppe ab 50 und ab 65), Drammen (Norwegen) 

5.-11.8., Offene Recklinghäuser Meisterschaft mit ELO-Wertung (von Thomas B.)

17.-26.8., Tomsk(RU), 9 Runden, Preisfonds 10000€, deutschspr. Kontakt, Titelnormen möglich

26.8., Niederkassel (bei Bonn) Schnellturnier

Monatsblitzturnier März

Rangliste: Stand nach der 7. Runde im 2. Durchgang 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 Punkte SoBerg
1. Quast,Marcel 2205 ** ½½ 11 11 11 11 ½+ 10.5 51.75
2. Topolewski,Dirk 2077 ½½ ** 11 11 11 10 1+ 10.0 50.50
3. Brüggestraß,Volker 2021 00 00 ** 01 11 11 0+ 6.0 22.50
4. Meise,Ulrich 1858 00 00 10 ** 10 11 1+ 6.0 21.00
5. Boost,Jürgen 1837 00 00 00 01 ** 11 01 4.0 14.50
6. Pflieger,Christin 1759 00 01 00 00 00 ** 1+ 3.0 15.00
7. Gottmann,Bernd 1912 ½- 0- 1- 0- 10 0- ** 2.5 15.25

Monatsblitzturnier Februar

Rangliste: Stand nach der 5. Runde im 2. Durchgang 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 Punkte SoBerg
1. Topolewski,Dirk 2077 ** 11 ½1 11 11 7.5 23.25
2. Brüggestraß,Volker 2021 00 ** 11 11 5.5 12.75
3. Pflieger,Christin 1759 ½0 00 ** 01 11 3.5 8.25
4. Boost,Jürgen 1837 00 10 ** 01 2.5 7.25
5. Meise,Ulrich 1858 00 00 00 10 ** 1.0 2.50

Bericht von Uli Meise

Nur 5 Spieler wollten im Februar Punkte für den Gesamtsieg sammeln. Ohne Marcel war es für Dirk ein leichtes, den ersten Platz zu holen. Allerdings musste er sich mit einem Remis gegen Christin zufrieden geben. Volker holte einen ungefährdeten 2.ten Platz, allerdings auch mit einem unerwarteten Remis gegen Jürgen.

Erste Mannschaft verlässt die Abstiegsränge

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ Rangnr. SG Gladbeck 1 DWZ 5,5:2,5
1 1 Quast, Marcel 2206 2 Mancic, Ivan 2157 1:0
2 2 Topolewski, Dirk 2093 3 Frohne, Gerd 2088 ½:½
3 3 Brüggestraß, Volker 2021 4 Berg, Dietmar 1969 ½:½
4 4 Berens, Thomas 1891 5 Holtkamp, Matthias 1943 1:0
5 5 Gottmann, Bernd 1912 6 Rickert, Stefan 1894 ½:½
6 6 Löffelbein, Klaus 1855 7 Kucheyda, Jörg 1939 ½:½
7 7 Melmer, Felix 1867 1002 Winzbeck, Frank 1850 1:0
8 1001 Kalle, Yannis 1710 10 Kruse, Peter 1909 ½:½

Bericht von Marcel Quast

Durch unseren Sieg und die gleichzeitige Niederlage der Altenessener konnten wir heute die Abstiegsränge verlassen und gute Chancen auf den Klassenerhalt wahren. Es sah früh gut für uns aus. Yannis steuerte ein ereignisloses, aber dafür vollkommen sicheres Remis bei. Klaus hatte die objektiv gesehen bessere Stellung und die Initiative. Nachdem alle Figuren getauscht wurden, vereinbarte man im Bauernendspiel korrekterweise remis. Thomas und Felix konnten beide eine Qualität gewinnen und mussten in der Folge noch etwas achtsam sein. Alle Drohungen der Gegner konnten beseitigt und beide Partien zum Sieg gebracht werden. Während Thomas in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickelte, gewann Felix im Angriff. Es folgten zwei Remisen von Bernd und Volker, sodass zumindest das Mannschaftsremis sicher war. Bernd gab einen Bauern für gutes Gegenspiel. Allerdings ging ein zweiter dabei ebenfalls verloren. Nichtsdestotrotz hatte er die aktiven Figuren und das Läuferpaar auf seiner Seite. Durch einen netten taktischen Trick stellte er Materialgleichheit her und die Punkteteilung wurde unterzeichnet. Volker war nie wirklich in Gefahr, konnte aber auch kein echtes Gegenspiel entfachen, sodass nach vielen Abtäuschen das Remis die logische Konsequenz war. Mein Gegner opferte eine Figur und bekam dafür drei Bauern. In der Folge konnte ich mich nicht akkurat verteidigen und stand auf Verlust. Nachdem mein Gegner einen relativ einfachen Gewinn ausließ, keimte bei mir Hoffnung, da er in Zeitnot war und zwischendurch auch schon mal die Züge wiederholte. Er spielte aber zurecht weiter, da ihm die Engine auch ein Matt in sechs Zügen aufzeigte. Er fand es allerdings nicht und sagte nach zwölf Zügen in Folge mit Schach einmal nicht Schach, was für ihn zum Super-GAU wurde, denn es erlaubte mir selbst durch einen taktischen Schlag den Gewinn durch ein Turmopfer. In einer möglichen Variante half gar mein eigentlich völlig fehlplatzierter König auf e4 beim Mattsetzen. Die Bewertung wechselte von +14 auf -8 und mein Gegner gab auf. Dirk kämpfte in einem Endspiel mit je einem Turm und ungleichfarbigen Läufern bei einem Bauern weniger um das Remis. Es dauerte zwar noch lange, aber es gab kein Vorwärtskommen. Nachdem Dirk den Mehrbauern taktisch und mit Turmtausch zurückgewinnen konnte, wurde die Punkteteilung unterzeichnet.

In der nächsten Runde am 18. März spielen wir gegen unseren Tabellennachbarn aus Altenessen. Das direkte Duell ist wohl richtungsweisend im Hinblick auf den Klassenerhalt. Schaut man auf das Restprogramm muss in jedem Fall ein Sieg her, denn wir spielen noch gegen den Tabellenzweiten, während Altenessen gegen den punktlosen Tabellenletzten antreten muss.

Die 2. Mannschaft verliert hoch gegen SG Bochum 4 mit 7:1

Br. Rangnr. SG Bochum 4 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 2 DWZ 7:1
1 26 Finke, Dominik 1997 9 Steinke, Matthias 1804 1:0
2 27 Blome, Simon 1801 10 Boost, Jürgen 1837 1:0
3 28 Jung, Benn 1725 11 Pflieger, Christin 1759 1:0
4 29 Prieb, Robert 1793 14 Gawlick, Matthias 1602 1:0
5 30 Gluma, Christian 1594 15 Schumann, Burkhard 1626 1:0
6 31 Walny, Benjamin 1721 18 Schüler, Bernd 1434 1:0
7 4001 Butschek, Gerhard 1692 19 Kowalski, Mika 1527 ½:½
8 4002 Mazarov, Paul 1638 22 Ebersbach, Hans-Joachim 1424 ½:½

Bericht von Jürgen Boost

Leider habe ich nicht viel vom Spielverlauf der Mitspieler mitbekommen. Bernd verlor schnell an Brett 6. Ha-Jo hatte sich dann am 8. Brett mit seinem Gegner auf ein Remis geeinigt. Auch Christin teilte mir mit, dass sie die Partie verloren gab. Dann informierte mich Matthias G. über seine Niederlage am 4. Brett. Ich hatte bei der italienischen Partie eine ausgeglichene Stellung erreicht; nach dem Damentausch (19. Zug) schien die Partie in ein Remisendspiel überzugehen. Doch im 23. Zug spielte ich – unbedrängt ! – einen groben Fehler, der mich letztlich die Partie kostete. Matthias S. hatte am 1. Brett ein Schwerfigurenendspiel erreicht, das bei genauem Spiel wohl mit einem Remis geendet hätte. Da der Gegner einen verbundenen Freibauern hatte, strebte er den Abtausch der Figuren an; dies gelang ihm, so dass Matthias die Partie verloren gab. Burkhard opferte in schwieriger Stellung eine Figur; der erhoffte Angriff kam jedoch nicht zustande, er verlor. Mika erkämpfte sich nach mehr als 70 Zügen ein Remis. Sein Gegner willigte erst ein, nachdem er nur noch einen Turm mit Bauer und Mika einen Turm mit Läufer hatte.

Vierte bekommt Klatsche gegen Tabellenführer

Br. Rangnr. SG Höntrop 3 DWZ Rangnr. SC Gerthe – Werne 4 DWZ 5:1
1 17 Böcher, Joachim 1493 25 Schulz, Robin 1233 1:0
2 18 Keller, Frank 1324 26 Brunnstein, Lorenz 1265 +:-
3 19 Bock, Oswin 1285 27 Finke, Dennik 1139 1:0
4 20 Eul, Jakob 1344 28 Bußmann, Stephan 1076 1:0
5 21 Schneider, Helmut 1061 29 Riedel, Frank 1168 0:1
6 22 Koch, Heinrich-Dieter 1303 30 Schulz, Wolfgang 971 1:0

Bericht von Stephan Bußmann

Es war vieles gut und es war vieles schlecht. Schlecht war, dass wir leider nicht vollzählig antreten konnten und deshalb schon von Beginn an im Hintertreffen waren. Gut war, dass wir uns in den Partien besser geschlagen haben als ich dachte. Dies mag bei dem Endresultat wie ein schlechter Witz aussehen, ist aber keiner. Alle Partien waren sehr ausgeglichen und wurden dann durch eigene individuelle Fehler versiebt. Frank war der erste und einzige Sieg heute. Zwischenzeitlich mit Mehrfigur unterwegs, baute er zu viele Bedrohungen auf, bis schließlich sein Gegner das Matt übersah. Danach musste Dennik die Segel streichen, leider habe ich von seiner Partie nicht viel mitbekommen. Ich eierte relativ konstant durchs Spiel. Mein Gegner wollte viel tauschen, worauf ich anfangs auch noch eingegangen war. Bei meiner Dame war dann schließlich Schluss mit lustig. Ich hatte gefühlt die bessere Stellung, da mein Gegner seine eigenen Figuren in die Verdammung geschickt hatte. Auf dieser Grundlage baute ich einen starken Angriff am Königsflügel auf und stellte eine Figur ein. So war das nicht geplant… Die beiden Schulzes lieferten sich die letzten Partien. Beide sahen vom Konzept her so aus wie meine. Sehr ausgeglichen am Anfang bis Mitte und dann irgendwo eine Figur eingestellt. Ok, gegen den Tabellenersten kann man mal verlieren.

Ich hoffe nur, dass wir gegen Welper am 15.04.2018 wieder punkten und Welper damit wieder unter uns halten können.

Bitteres 4:4 gegen SG Witten 2

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 3 DWZ Rangnr. SG Witten 2 DWZ 4:4
1 17 Lewandowski, Günter 1543 9 Altenschöpfer, Maximilian 1586 1:0
2 18 Schüler, Bernd 1434 10 Papenkordt, Karl-Hermann 1530 ½:½
3 19 Kowalski, Mika 1527 11 Krawietz, Siegfried 1386 1:0
4 20 Biermann, Jannik 1449 12 Rüsing, Thomas 1504 0:1
5 21 Wüllner, Robin 1370 13 Vonrüden, Regina 1443 0:1
6 22 Ebersbach, Hans-Joachim 1424 14 Lang, Christopher 1206 1:0
7 23 Osthus, Reinhard 1304 28 Vonrüden, Tobias 789 ½:½
8 24 Kalle, Michael 1258 35 Badur, Hannes 936 0:1

Bericht von Michael Kalle

Das durchaus Garstige am Schachspiel ist ja zuweilen, dass man ehrlicherweise nicht verloren hat, weil der andere besser war, sondern weil er die eben dampfend frisch auf dem Brett servierten Fehler gefunden und ausgekostet hat. Und dass man eben andererseits selbst nicht in der Lage war, es diesem gleich zu tun, wohl wissend, dass auch jener irgendwo auf dem Brett ebenfalls eine Leckerei oder zumindest doch einen kleinen Happen versteckt hat, denn in unserer Spielstärke ist das ja so üblich und zählt zu den gepflegten Umgangsformen. Aus der Distanz betrachtet, also zum Beispiel aus dem Blickwinkel eines Jemanden, der von draußen zufällig durch ein Fenster auf die reich gedeckten Tische eines Gourmettempels schaut und dann weiter hastet, erscheint das Schachspiel als ein fröhliches Geben und Nehmen. Aber wie gesagt, das gilt nur aus der Distanz und aus dem Blickwinkel eines Unbeteiligten.

Sitz man selbst am Brett, stehen einem zuweilen die Haare zu Berge. So z.B. Robin, der in ausgeglichener Stellung und ohne Not einen Turm einstellte, oder, um besser im Bilde zu bleiben, diesen für die gegnerische Gabel frisch servierte. Etwas anders lief es bei Günter, dem es gelungen war, eine Qualität aus des Gegners Buffet zu knabbern, um dann, nach einigen Verdauungszügen, – quasi über die Theke hinweg – einen Damentausch erzwang in dem guten Wissen, dass er sich nun an des Gegners verbliebenem Material laben können würde. Das war dem Gegner aber dann wohl nicht recht und er gab die Partie verloren. Einen wiederum ganz anderen Charakter hatte die Partie von Hajo. Hier wurde sowohl großzügig gegeben als auch genommen, mal lag Hajo mit einer Figur vorne (die er übrigens durch eine feine Attacke auf den gegnerischen König erobert hatte und dies soll auch der einzige Ausflug in die Realität in diesem Artikel gewesen sein, versprochen), mal war die Mehrfigur wieder weg, dann fischte er sich eine Qualle und so wogte das Mahl wohl mehrere Male hin und her, bis Hajo dann doch des Gebens müde geworden, einen ganzen Punkt verschlang. Mika, seinem jugendlichen Alter entsprechend, kam nicht weiter als bis zum nächsten Schnellrestaurant, bestellt, holte ab und ging. Mit einem ganzen Punkt. Das war wieder ganz anders als bei Jannik, der zwar ebenfalls noch jung ist, aber anders als Mika leider mit leeren Händen die Heimreise antreten musste. Bei Reinhard und seinem Gegner wiederum war es eher wie bei guten Freunden, die sich um einen Teller versammelt haben, um mal so zu schauen, ob etwas Verdauliches dabei sei. Und so ließ ein jeder mal die ein oder andere Chance auf dem Tisch, nur um dann am Ende um so heftiger miteinander über die verbliebenen Reste zu streiten. Keiner konnte hierbei das verbliebene Bauernobst des anderen an sich bringen oder aber das eigene zur Veredelung, so dass am Ende dann geteilt wurde. Ganz ähnlich verlief es bei Bernd. Auch hier wurde brüderlich geteilt, nur war man hier um einiges schneller. Mein Gegenüber war noch sehr jung, allerdings ließ er schon bei der  Menüaufstellung erkennen, dass er wohl wisse, wie man etwas anrichtet. Und so überlegte ich mir stets zweimal, ob ich die Suppe auch auslöffeln könnte, die mir die nächste Idee einbringen könnte. Also löffelte ich ganz tapfer und kam schließlich zu dem Punkt, an dem man sich Gedanken über den gelungenen Ausklang eines Abends macht. Und ich meine damit meinen gelungenen Abend. An dieser Stelle, liebe Leser, können die Genießer unter Ihnen in Erwartung auf das Kommende ruhig mal mit der Zunge schnalzen, können Sie sich genüsslich in den Sessel zurücklehnen und die Daumen sanft über ihre Fingerkuppen streicheln lassen, als wenn Sie sich ein Glas guten Weines unter die Nase halten, die Aromen aufnehmen und sich entfalten lassen, ein perfektes Bild zeichnend von zeitloser Schönheit, um sich das Glas dann erwartungsvoll langsam zum Munde zu führen. Denn genau an dieser Stelle habe ich die Partie verloren, auf Zeit. Und ich meine damit nicht, dass der tragische Held unter der Abgabe von Schweiß, Blut, Tränen und archaischer Grunzlaute mit den letzten Kräften seine Figürchen über das glühende Brett zerrt, um dann von der heimtückischen Klappe erbarmungslos und hinterrücks und kurz vor dem wohlverdienten und gerechten Sieg niedergestreckt zu werden. Ich meine damit, dass ich bei meinem 40. Zug!!!!! etwas zu lange überlegt habe. Genau genommen, zwei Minuten zu lang. Dann hat's mein Gegner bemerkt. Ende, aus, Mickey Maus, so sieht's aus. 4:4, das war's. Damit ist der Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur.

Falls sich unter der Leserschaft wer findet, der sich nicht zu den Genießern zählt oder freundschaftliche Gefühle für diesen unseren Verein hegt: hey, es ist völlig ok, wenn Sie jetzt kotzen. Ich werden ganz nah bei Ihnen stehen.