NRW-Viererpokal: Endlich wieder Schach am Brett

Br. Rangnr. SC Gerthe – Werne 1 DWZ Rangnr. SG Ennepe-Ruhr-Süd 1 DWZ 0:4
1 1 Quast, Marcel 2270 3 Arndt, Stefan 2111 0:1
2 9 Boost, Jürgen 1787 6 Bruchmann, Norbert 2031 0:1
3 13 Al Zoubi, Ahmad 1808 7 Arakelian, Aik 2092 0:1
4 16 Wüllner, Robin 1511 8 Nasoyan, Maksim 1911 0:1

Bericht von Marcel Quast

Am Sonntag haben wir seit fast eineinhalb Jahren mal wieder eine reale Turnierpartie bestreiten können. Da eine Mannschaft aus unserer Vierergruppe des NRW-Viererpokals 2019/21 nicht antrat, kam es am Samstag zu einem Freilos, das wir erhielten. So durften wir einen Tag später gegen die durch einen Blitzentscheid weitergekommene SG Ennepe-Ruhr-Süd antreten. Nominell waren wir an drei Brettern unterlegen und es sah auch lange danach aus, dass sich der jeweilige Favorit durchsetzen würde, aber der Reihe nach. Bevor wir überhaupt loslegen konnten, musste bei jedem die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) überprüft werden, was schnell erledigt war. Im gesamten Innenbereich war Maskenpflicht, nur am Brett selbst durfte die Maske abgenommen werden, wenn man mochte.

Nun zum Spielgeschehen: Robin sackte erst einen Bauern und später einen zweiten ein. Dabei blieb allerdings seine Entwicklung zurück und auch sein König fand leider kein sicheres Plätzchen. Als er schließlich sogar ins Zentrum getrieben wurde, dauerte es nicht mehr lange, bis es vorbei war. Als nächstes verlor Jürgen, der mit Weiß aus einem Franzosen die bessere Bauernstruktur erhielt, wohingegen sein Gegner das Läuferpaar besaß. Im Partieverlauf geriet Jürgen immer mehr in eine passive und gedrückte Stellung, bis er einem Qualitätsverlust nicht mehr ausweichen konnte und die Partie aufgab. Auch Ahmad musste sich geschlagen geben. Nachdem er im Mittelspiel ebenfalls eine Qualität verlor, versuchte er sein Glück im Angriff. Chancen auf Gegenspiel machte auch ein in der Ecke auf a8 verlaufener, gegnerischer Springer, der jedoch immer zuverlässig gedeckt werden und später ins Spiel zurückkehren konnte. Das Ende habe ich nicht gesehen, aber alle Angriffsversuche schlugen fehl und der bessere gegnerische König plus Qualität und Freibauer haben den Tag am Ende wohl entschieden. Meine Partie war eine Tragödie, wie sie mir noch nie passiert war. Zumindest habe ich keine Erinnerung an eine Turnierpartie ähnlichen Endes. Ich kam eigentlich ganz gut aus der Eröffnung heraus, mit der Initiative und den weitaus besseren Figuren. Mein Gegner entschied sich für eine Variante, in der er zwar seinen Läufer hinter meinen Bauern aus der Partie nahm und welcher immer Gafahr lief, verloren zu gehen, aber dies bot wohl die besten praktischen Chancen. Da ich keinen direkten Weg sah, den Läufer abzuholen, spielte ich mit aktiven Figuren auf Angriff. Leider ließ ich dann ein wenig Gegenspiel zu und durch ein Qualitätsopfer konnte mein Gegner direkte Drohungen aus der Stellung nehmen und zudem einen Freibauern kreieren. Dieser schien aber überhaupt nicht gefährlich zu sein, da mein Läufer volle Kontrolle über das Umwandlungsfeld besaß. Im 40. Zug bot mir mein Gegner dann Remis an, was ich auf jeden Fall ablehnen wollte, da ich die Stellung wohl nur hätte verlieren können, wenn ich es darauf angelegt hätte. Allerdings überlegte ich zu lange und intensiv daran, mit welchem Gewinnplan ich fortsetzen würde, bis mich der Schiedsrichter mit einem (zumindest mich vollkommen überraschenden)  "Zeit" aus allen Wolken riss. Ich hatte einfach total die Zeit vergessen und damit die Partie verloren.

Somit haben wir am Ende sehr deutlich 0:4 verloren. Dennoch war es mal wieder eine Freunde eine echte Turnierpartie zu spielen.

Beendigung der Saison 2019/2021 und Start der Saison 2021/2022

Wie geht es weiter mit dem Schachleben insgesamt und wie geht es mit unserem Verein weiter? Auf diese Fragen soll an dieser Stelle eingegangen werden.

Der Vorstand des Vereins hat am 6.5.2021 online getagt. Insbesondere ging es um die Frage, ob wir eine Jahreshauptversammlung online abhalten sollten. Nach Abwägung aller Für- und Widerargumente kamen wir zur Entscheidung, auf solch eine online abzuhaltende Jahreshauptversammlung zu verzichten. Stattdessen werden wir am 2.7.2021 alle Mitglieder zu einem Meinungsaustausch einladen (also auch online; obwohl ich persönlich noch die Hoffnung habe, ab diesem Termin wieder im Spiellokal auflaufen zu dürfen). Detaillierte Infos werden noch folgen.

Denn dieser Termin wird dann schon in dem Zeitraum liegen, zu dem übergeordnete Ebenen den Spielbetrieb wieder aufgenommen haben werden. Die höchste Ebene, der deutsche Schachbund, hat für den 19. und 20.6. die restlichen Partien der 2. Bundesliga angesetzt. Daraus resultieren Absteiger auf die NRW-Ebene. In NRW hat man sich daher entschlossen, die restlichen Begegnungen der Saison 2019/2021 ab dem 26.6.2021 anzusetzen. Der Verband ist diesem Beispiel gefolgt und wird ab dem 4.7.2021 die restlichen Mannschaftskämpfe ansetzen.

Für unsere 1. Mannschaft bedeutet dies, dass wir am 4.7. ein Heimspiel haben, um die ausgefallene 6. Runde (wer erinnert sich noch an den Grund? Es war der Sturm!) nachzuholen. Alle angesetzten Mannschaftskämpfe sind ein Angebot, die restlichen Runden noch vor Ende des möglichen Spieljahres (31.8.) zu absolvieren. Mannschaften, die dieses Angebot annehmen, erhalten natürlich die Möglichkeit sich in der Tabelle zu verbessern. Der Tabellenstand unserer 1. Mannschaft ist übrigens so gut, dass auch im Falle des Nichtantritts kein Abstieg droht. Für den Verband gab es aus rein rechtlichen Gründen nur die Alternative des Abbruchs der Saison, was beispielsweise in unserer Gruppe bedeutet hätte, dass Unser Fritz aufgestiegen wäre, da sie eine Begegnung mehr absolviert hatten.

Für die 2. Mannschaft würde es am 28.7.2021 weitergehen (Termine sind wie stets dem Ergebnisportal zu entnehmen). Die genannten Termine liegen nun in den Schulferien!

Im Bezirk müsste die oberste Klasse, in der unser Verein nicht vertreten ist, die Saison wegen der dann anstehenden Stichkämpfe noch im Juli beenden. Die Kreisliga, in der unsere 3. Mannschaft sensationell Tabellenführer ist, muss für die beiden letzten Runden nur das Saisonende (31.8.) beachten. Ob im Bezirk jedoch überhaupt gespielt wird, ist eher zu bezweifeln, da es um keine Qualifikationen geht. Für unsere 4. Mannschaft war die Saison noch vor Beginn der Pandemie rechtzeitig beendet.

Die dann folgende Saison wird nach den Herbstferien starten. 

Alle Beschlüsse hängen von der Entwicklung der Pandemie ab und müssen selbstverständlich mit den behördlichen Verordnungen vereinbar sein. Daher hat sowohl der BSA (am 19.6.) als auch der VSA (am 29.6.) eine weitere Sitzung, um die Termine zu bestätigen oder notfalls zu kippen.

Für Nachfragen stehe ich gerne zur Verfügung

Klaus Löffelbein

Vereinsvorsitzender und Mitglied im BSA und VSA

Wiederaufnahme des Vereinsabends Teil II

Bericht von Marcel Quast

Zum zweiten Vereinsabend nach der Corona-Pause sind sieben SpielerInnen erschienen, damit zwei weniger als die Woche zuvor. Wir haben ein vollrundiges Turnier mit einer Bedenkzeit von 6 Minuten plus 3 Sekunden pro Zug gespielt. Für Bernd begann der Abend nicht gut, denn gleich die ersten drei Partien gingen für ihn verloren, eine davon gegen Stephan. Dies blieb zwar dessen einziger Sieg, doch spielte er recht stark auf, da er sowohl gegen mich, als auch in anderen Partien besser stand, doch am Ende fehlte ihm die nötige Konsequenz, um mehr zu erreichen. Die entscheidende Partie für den Turniersieg fand bereits in Runde 3 statt, als Volker mich bezwingen konnte. Zwar verlor auch er noch eine Partie gegen Christin, doch da stand er bereits als Sieger fest, da er zwingend die bessere SoBerg als ich besitzen würde. Genau wie ich liefen Patrick und Jürgen mit ihrer Konkurrenz punktgleich ins Ziel und wiesen die schlechte Feinwertung auf.

Rangliste: Stand nach der 7. Runde 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 Punkte SoBerg
1. Brüggestraß,Volker 1997 ** 1 0 1 1 1 1 5.0 13.00
2. Quast,Marcel 2270 0 ** 1 1 1 1 1 5.0 11.00
3. Pflieger,Christin 1792 1 0 ** 1 0 0 1 3.0 9.00
4. Säglitz,Patrick 1698 0 0 0 ** 1 1 1 3.0 5.00
5. Gottmann,Bernd 1968 0 0 1 0 ** 1 0 2.0 5.00
6. Boost,Jürgen 1787 0 0 1 0 0 ** 1 2.0 4.00
7. Bußmann,Stephan 1113 0 0 0 0 1 0 ** 1.0 2.00

Neuanfang gelungen

Bericht von Klaus Löffelbein

Fast acht Monate nach dem letzten Vereinsabend fand am 2.10.2020 nun wieder ein Vereinsabend statt. Nachdem wir mit dem CVJM (Vermieter) ein Hygienekonzept abgestimmt hatten, kamen neun Spieler zu diesem Restart. Wegen der ungeraden Teilnehmerzahl entschieden wir dann kurzfristig mit einer Bedenkzeit von nur 10 Minuten plus 5 Sekunden Inkrement zu starten. Sonst wäre die Wartezeit für den nicht spielenden Teilnehmer zu lang gewesen.

Der Turnierverlauf war durchaus ungewöhnlich: Marcel startete mit zwei Remis gegen Matthias und Jürgen, so dass nach zwei Runden Patrick zusammen mit Volker jeweils einen Punkt Vorsprung auf Marcel hatten. In der 3. Runde kam es zur direkten Begegnung von Patrick und Volker, die Volker die alleinige Tabellenführung brachte. Direkter Verfolger war nun Matthias, der bis dahin nur den halben Punkt in der ersten Runde abgegeben hatte. Auch diese direkte Begegnung um den Platz an der Spitze konnte dann Volker in der 4. Runde für sich entscheiden und damit ging er mit einem Punkt Vorsprung in die letzte Runde. Hier wartete jedoch Marcel und mit dieser letzten Partie, die Marcel gewann, kam es am Ende doch zu einem eher gewohnten Bild an der Spitze. Beide zwar punktgleich und auch hatten die Gegner der beiden die gleiche Punktzahl, doch die Buchholzzahl geht bei einem kampflosen Sieg (ungerade Teilnehmerzahl!) von einem Remis aus.

Alle Teilnehmer mussten sich in eine ausliegende Liste eintragen mit der Anwesenheitszeit und den Zugeständnissen an den ebenfalls ausliegenden Hygieneplan.

An den kommenden Freitagen sind kontinuierlich Vereinsabende geplant. Die Bedingungen werden dabei gleichbleiben, sofern sich die Corona-Schutz-Verordnung des Landes NRW nicht in entscheidenden Punkten verändert.

Mannschaftskämpfe sind inzwischen auch terminiert. Die 1. Mannschaft startet am 7.2.2021 und die 2. Mannschaft 14 Tage später.

Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 5. Runde
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte Buchh
1. Quast,Marcel 2215 ** 1 ½ 1   1   ½   4.0 14.0
2. Brüggestraß,Volker 2036 0 ** 1 1   1 1     4.0 13.5
3. Gawlick,Matthias 1612 ½ 0 **   1   1 1   3.5 14.0
4. Säglitz,Patrick 1698 0 0   ** 1       1 3.0 13.0
5. Löffelbein,Klaus 2002     0 0 **   1   1 3.0 9.0
6. Pflieger,Christin 1792 0 0       **   ½ 1 2.5 12.0
7. Straetling,Daniel 1510   0 0   0   ** 1   2.0 13.5
8. Boost,Jürgen 1954 ½   0     ½ 0 ** 1 2.0 11.5
9. Bußmann,Stephan 1113       0 0 0   0 ** 1.0 11.0

Schach am Brett im Zeichen der Pandemie

Bericht von Klaus Löffelbein

Nach Monaten der schachlichen Inaktivität hatte ich mich für ein Seniorenturnier in Gladbeck angemeldet. Der folgende sehr subjektive Bericht soll auch weniger die schachliche Seite beschreiben als vielmehr das Drumherum.

Da die Stadt Gladbeck selbst die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, waren die gegebenen Vorschriften ein guter Gradmesser. Bis zwei Tage vor Turnierstart hatte die Stadt noch die Direktive ausgegeben mit Mund- und Nasenschutz (Maske) zu spielen. Dies wurde dann aufgehoben. So trafen sich 12 Spieler, die jedoch mit der Situation völlig unterschiedlich umgingen. Ein Spieler spielte mit Handschuhen (weil er es aus seinem Verein so gewohnt war). Ab dem 2. Spieltag gab er diese Gewohnheit auf. An einem einzigen Brett spielten beide Spieler mit Maske; an allen übrigen Brettern wurde ohne Maske gespielt.

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Wir wollen ganz vorsichtig mit dem Trainingsbetrieb starten

Am Freitag, den 2. Oktober, um 19:30 Uhr wollen wir einen umsichtigen Versuch starten, den Trainingsbetrieb unter verschiedenen Hygienemaßnahmen wieder aufzunehmen. Mit dem Vermieter haben wir ein Hygienekonzept (hier online einsehbar) abgestimmt. Dieses Konzept wird zusätzlich am Spielabend ausliegen und das Einverständnis mit diesem Konzept muss von allen Spielern durch eine Unterschrift bestätigt werden. Dadurch haben wir dann gleichzeitig eine ebenfalls erforderliche Anwesenheitsliste. 

Wir wollen mit einem kleinen übersichtlichen Turnier starten. Bei nur drei Runden werden wir mit mehreren punktgleichen Siegern leben müssen (aber Schach kennt auch Feinwertungen). Jedenfalls wird so verhindert, dass ein unnötiges Hin- und Herlaufen im Spiellokal wie bei einem Blitzturnier erfolgt. 

Bitte bringt euren Mund-Nasenschutz mit! Keine Teilnahme ohne Mund-Nasenschutz!

Erfolg beim Höntroper Sommerschach

Bericht von Marcel Quast

Selbst in Zeiten von Corona kann reales Schach gespielt werden, auch unter Turnierbedingungen. Dies wurde an den beiden letzten Donnerstagen von der SG Höntrop bei ihrem Sommerschach für "Daheimgebliebene" unter Beweis gestellt. Leider wollten oder konnten sich nur zehn Schachfreunde mit den Bedingungen anfreunden, es bestand absolute Masken- und Handschuhpflicht im Turniersaal. Am Ende spielte so in neun Runden jeder gegen jeden. Nach dem ersten Tag (vier Runden) lag ich gleichauf mit IM Mikhail Zaitsev, gegen den ich trotz besserer Stellung am Ende wegen Zeitmangels nicht gewinnen konnte. Am zweiten Tag haben wir beide jeweils wieder nur ein Remis abgegeben, Mikhail gegen CM Matthias Kiese und ich gegen Ludger Oberbarnscheidt, wonach ich in der Schlusstabelle dank der besseren SoBerg-Wertung auf dem ersten Platz landete. Dabei hatte ich allerdings sehr viel Glück, weil ich aus den letzten beiden Runden statt 1,5 eigentlich 0 Punkte hätte holen müssen, da ich sowohl gegen Ludger als auch gegen Lothar Weyers auf Verlust stand. An dieser Stelle sei noch einmal die reibungslose Durchführung des Turnier seitens der SG Höntrop, allen voran Burkhard Koch, erwähnt, die es in diesen Zeiten mal wieder ermöglichten, ein Turnier in der nicht digitalen Welt zu spielen. Ergebnisse und Tabelle sind auf der Webseite des SG Höntrop zu finden.