Archiv der Kategorie: Turniere

Elf Teilnehmer beim Wolfgang-Fritsche-Gedenkturnier

Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 7. Runde
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Punkte DiVerg Buchh
1 Quast, Marcel 2226 ** 1 0 1
1
1
1 1 6.0 2 22.0
2 Brüggestraß,Volker 2021 0 ** 1 1 1 1 1
1

6.0 0 24.5
3 Melmer,Felix 1925 1 0 ** 1 1 1

1 0
5.0 25.0
4 Boost,Jürgen 1827 0 0 0 **

1 1
1 1 4.0 24.0
5 Meise,Ulrich 1757
0 0
**
1
1 1 0 4.0 21.0
6 Quast,Christin 1765 0 0 0

** ½ 1

1 3.5 1 25.5
7 Löffelbein,Klaus 1800
0
0 0 ½ ** 1
1
3.5 1 21.5
8 Straetling,Daniel 1500 0

0
0 0 ** 1
1 3.0 2 21.0
9 Berghaus,Matthias 1764
0 0
0

0 ** 1 1 3.0 0 20.5
10 Wisnewski,Joachim
0
1 0 0
0
0 **
2.0 24.5
11 Wüllner,Robin 1525 0

0 1 0
0 0
** 2.0 21.5

Bericht von Marcel Quast

Elf Teilnehmer durfte ich Karfreitag um 17 Uhr zum Wolfgang-Fritsche-Gedenkturnier begrüßen und damit leider eine ungerade Zahl, womit jede Runde immer jemand zum Zuschauen verdammt war. Gleichzeitig war dieses Schnellschachturnier das erste unserer diesjährigen Grand-Prix-Serie, bestehend aus insgesamt fünf Schnellschach-Turnieren, bei denen jeder Teilnehmer anhand seiner Platzierung im Turnier Punkte für die Gesamtwertung sammelt. Joachim, spielfrei in der ersten Runde, zeigte direkt in Runde zwei mit seinem überraschenden Sieg gegen Felix, dass er stark aufspielen kann. Das bekam ich letztes Jahr auch zu spüren, als er auch mich geschlagen hatte. Leider verlor Joachim danach alle weiteren Partien und wurde bis fast ganz hinten durchgereicht. Niemand blieb am Ende sieglos, bei starker Konkurrenz gelang Robin ein Sieg gegen Ulrich, der diesen einen wichtigen Punkt im Kampf um die Plätze kostete. Ein direktes Duell zwischen Joachim und Robin fand nicht statt, sodass hier die Buchholzzahl (mit einer Streichwertung) über die Platzierung entscheiden musste. Am Ende gab es viele punktgleiche Spielerpaare, teilweise konnte das direkte Duell herangezogen werden, das beim Grand-Prix die erste Feinwertung ist, teilweise musste am Ende die erwähnte Buchholzzahl entscheiden. Durch den direkten Vergleich wurde auch der Turniersieg ermittelt, denn in Runde vier gelang mir der vorentscheidende Sieg gegen Volker. Als ich dann in Runde sechs gegen Felix verlor, dachte ich zunächst, dass Volker an mir vorbeigezogen wäre, da ich in diesem Moment nicht mehr an das direkte Duell gedacht hatte. Jedenfalls reichte mir am Ende ein Sieg in der Schlussrunde, um den Turniersieg perfekt zu machen und es war nicht mehr entscheidend, dass Volker eine spannende, aber wohl bei korrektem Spiel verlorene Partie gegen Christin noch gewann. Dass Felix trotz des Sieges gegen mich nicht ganz vorne dabei war, lag neben seiner Niederlage gegen Volker an der bereits erwähnten überraschenden Pleite gegen Joachim. So blieb ihm nur der dritte Platz – als einziger Spieler, bei dem keine Feinwertung herangezogen werden musste. Acht Punkte für die Grand-Prix-Serie erspielte sich Jürgen, der nur gegen das Top-Trio verlor und vor Uli landete, gegen den Jürgen in keiner Runde gelost wurde. Auf den weiteren Plätzen folgen Christin und Klaus, die das einzige Remis an diesem Abend fabrizierten und mit gleicher Punktzahl die Ziellinie überschritten, wonach die Buchholzzahl wieder ausschlaggebend war. Die beiden verbliebenen Plätze acht und neun belegen Daniel und Matthias, bei denen nun endlich wieder einmal der direkte Vergleich entscheidend war, bei dem Daniel das bessere Ende für sich verbuchen konnte. Insgesamt war es ein schönes und spannendes Turnier, bei dem am Ende jeder reichlich mit bunten Eiern und Schokolade eingedeckt wurde. Das nächste Turnier der Grand-Prix-Serie findet am 23. Juni statt, bei dem dann nur fünf Runden gespielt werden, da wir auch erst später am Abend zur üblichen Zeit um 19:30 Uhr beginnen werden. Dann können wieder Punkte für die Gesamtwertung erspielt werden.

Wolfgang-Fritsche-Gedenkturnier am 7. April um 17 Uhr

Das traditionelle Karfreitags-Osterturnier, auch bekannt als Wolfgang-Fritsche-Gedenkturnier, wird am 7. April wie im Vorjahr bereits um 17 Uhr starten. Wie immer gibt es Schokolade und bunte Eier zu gewinnen, niemand wird leer ausgehen!. Wir hoffen auf eine rege Teilnahme. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, bitte bis 16:45 Uhr vor Ort erscheinen. Gespielt werden 7 Runden Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten plus 5 Sekunden Zuschlag pro Zug.

Das Turnier ist Teil der Grand-Prix-Serie 2023, bei der im Sommer weitere vier Schnellschachturniere folgen werden. Hier geht es zur Ausschreibung der Grand-Prix-Serie.

Schnellschachopen in Krefeld – ein kämpferischer Jahresauftakt

Bericht von Matthias Gawlick

Was kann man eigentlich am Neujahrstag mit dem jungen Jahr anfangen? Gammeln? Den Kater bekämpfen? Gar noch den Müll vom Vortag aufräumen? Marcel Quast und der Berichterstatter entschlossen sich für eine sportliche Gestaltung, und da das Angebot an Veranstaltungen zum Jahreswechsel sehr übersichtlich ist, fiel die Wahl (wie zu Beginn des letzten Jahres) auf das Krefelder Neujahrsopen.

Der Krefelder Schachclub 1851 erreichte in diesem Jahr gleich 109 Unentwegte, wie Turnierleiter Patrick Terhuven (assistiert von Katharina Ricken und weiteren Ehrenamtlichen) mit berechtigtem Stolz hervorhob. Caissas Jünger zwischen 10 und 80 tobten sich in neun Runden Schweizer System aus, bei neun Minuten plus zwei Sekunden Bedenkzeit. Womit allerdings keiner gerechnet hatte, war die Freude der Veranstalter am … Warten! Ja, zu warten scheint eine beliebte Tätigkeit des Rheinländers zu sein: Zwar war um 12.30 Uhr Meldeschluss für die Teilnehmenden, aber um 13.31 Uhr hatte sich noch immer kein einziger Bauer bewegt! Denn die Auslosung der ersten Runde war trotz des üppigen Vorlaufs falsch. Und damit zwischendurch keiner überanstrengt wird, wurde zudem nach Runde 5 eine „Halbzeitpause“ von einer Stunde (!) verordnet, was nicht gerade den Wünschen vieler Teilnehmer entsprach. Kleiner Trost: Nach der letzten Runde ging es mit der Siegerehrung ganz flott. Was bedeutete das für uns? Marcel konnte seine Pläne am Brett nur selten umsetzen. Gestartet als Fünfzehnter der Setzliste, kam er mit 5,5 Punkten auf Platz 29 ins Ziel. Direkt daneben landete ich, von Rang 76 kommend, auf Platz 30 mit ebenfalls 5,5 Punkten. Ich erwischte einen ausgesprochen guten Tag und gewann mit einer ELO-Performance jenseits der 2000 den zweiten Preis in meiner Ratinggruppe.

Wer nun auch Lust hat, sich mit anderen zu messen, kann direkt am kommenden Freitag in die Wodanstraße kommen, dann allerdings zum Monatsturnier im Blitzschach.

Quast’scher Doppelsieg beim Weihnachtsturnier

Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 5. Runde
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Punkte Buchh
1 Quast,Marcel 2218 ** 1 1 1 1   1     5.0 14.0
2 Quast,Christin,Dr 1765 0 ** 1       1 1 1 4.0 11.0
3 Meise,Ulrich 1757 0 0 **   1 1   1   3.0 15.0
4 Wüllner,Robin 1525 0     ** 0 1 1     3.0 13.5
5 Löffelbein,Klaus 1834 0   0 1 **     1 1 3.0 12.0
6 Straetling,Daniel 1500     0 0   **   ½ 1 2.5 8.0
7 Schulz,Robin 1283 0 0   0     **   1 2.0 13.5
8 Boost,Jürgen 1813   0 0   0 ½   **   1.5 13.5
9 Schulz,Wolfgang 998   0     0 0 0   ** 1.0 12.5

Bericht von Marcel Quast

Bei leckerem Kinderpunsch und Glühwein sowie Lebkuchen spielten wir in gemütlicher Atmosphäre unser traditionelles Weihnachts-Schach960-Schnellturnier. Für die passende Weihnachtsbeleuchtung sorgten zudem die Betreiber des Jugendheims, die den Saal festlich geschmückt hatten. Leider waren wir nicht einmal zweistellig und damit durfte bei neun Teilnehmenden jede Runde jemand bloß zusehen. Nominell ging ich mit deutlichem Vorsprung bei der Wertungszahl als Favorit ins Turnier und hatte lediglich gegen Christin leichte Probleme, weil ich nach einem Patzer schlechter stand, später im Angriff aber doch gewann. In der Schlussrunde hätte Robin S. mich noch ärgern können, da ich bei schon drei Bauern mehr eine Figur einstellte, die er mir jedoch glücklicherweise im selben Zug wieder zurückgab. Christin wurde Zweite, nachdem sie in der letzten Runde im direkten Duell der Verfolger Uli besiegte und lediglich mit einer Niederlage das Turnier beendete. Dass viel Kampfgeist an den Tag gelegt wurde, beweist die geringe Remisquote, nur die Partie Jürgen gegen Daniel endete am gestrigen Abend als einzige friedlich mit einer Punkteteilung.

Bei der Siegerehrung nach dem Turnier durfte sich jeder dann noch über reichlich Schokolade freuen. Hoffentlich wird die Teilnahme im nächsten Jahr wieder etwas größer sein. Weiter geht es am 6. Januar mit dem ersten Turnier der Monatsblitzturnierserie. Allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Ankündigung Weihnachtsturnier

Am Freitag, den 16. Dezember, findet unser traditionelles Weihnachts-Schnellschach-Turnier in der Schach960-Variante statt. Es werden fünf Runden mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten plus 5 Sekunden pro Zug gespielt. Wie immer wird jeder Teilnehmer mit weihnachtlichen Köstlichkeiten beschenkt. Beginn ist um 19:30 Uhr.

Abstecher ins rheinische „Ausland“ – zu Besuch beim KKS

Bericht von Matthias Gawlick

Wer in den Herbstferien Zeit hat, sich ans Brett zu setzen, wird als Bochumer vor allem das Münsterland-Open (oder das Challenger-Turnier als Ableger) in Erwägung ziehen. Da ich aber keine ganze Woche opfern konnte, blieb das Wochenend-Turnier des Klubs Kölner Schachfreunde übrig. Davon möchte ich kurz berichten.

1967 gegründet, erhielt der Verein in den letzten Jahren wachsenden Zuspruch und zählt mit mittlerweile gut 150 Mitgliedern zu den größten Clubs in NRW. Neben verschiedenen Teams von NRW-Liga bis zur Kreisebene engagieren sich Ehrenamtliche in der Organisation auch von kleineren Turnieren. Unter der Federführung der "guten Seele" Jasper Langner, der auch mitspielte, durften sich bei der diesjährigen Auflage 38 Interessierte bei fünf Runden Schweizer System austoben. "Lokalkolorit" gab es reichlich, ja fast könnte man sagen, es handelte sich um eine Klubmeisterschaft, denn Auswärtige (gar aus dem Ruhrgebiet) konnte man an zwei Händen abzählen. Die unten stehende "Warnung" verrät auch, warum…

Aber zunächst das Positive: Was der Spielstätte in der Nähe des Kölner Innenstadtrings an Breite fehlt (sechs Meter?), macht sie durch Länge wett. Fast jedenfalls. Daher wurde in zwei hintereinander liegenden Räumen gespielt, damit alle dabei sein konnten, und einen richtigen Analyse-Raum gab es nicht. Auch einen Aufenthaltsraum musste man entbehren, aber durch das gute Wetter fiel das nicht ins Gewicht. Man stellte sich zum Rauchen oder Reden einfach auf die stille Seitenstraße, in der das Spiellkokal liegt. Außerdem gab es die üblichen Kleinigkeiten zum Verzehr, so dass eigentlich alles passte und eine durchweg freundliche, mitunter familiäre Stimmung herrschte – der Schiedsrichter (eine "graue Eminenz" aus der ersten Mannschaft) wurde nicht bemüht. Sieger wurde ein ungarischer FM, der in Berlin spielt, und tatsächlich 225 Euro einstrich (Näheres unter klub-koelner-schachfreunde.de).

Eine kleine "Reisewarnung" zum Schluss: Auswärtige finden zwar ein liebevoll verpacktes Mini-Turnier vor, die Fragen der Anreise (Auto? Zug?) oder der Unterbringung (Hotel? Pension? Airbnb? Freunde?) sind aber bei einer der beliebtesten Großstädte schwieriger zu lösen als an anderen Orten. Auch das Preisniveau in der Kölner Innenstadt liegt merklich höher. – Apropos Niveau: da mochte ich nicht mitmachen und beendete mit einer dürftigen Performance (2 aus 5) das Wochenende im rheinischen Ausland. Dennoch würde ich sagen: Köln ist eine Reise wert!

Uli Meise gewinnt den Grand-Prix 2022

Rangliste: Stand nach der 5. Runde 
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 Punkte DiVerg
1 Quast,Marcel 2211 ** 1 1 ½ 1 3.5
2 Meise,Ulrich 1758 0 ** 1 ½ 1 2.5
3 Pflieger,Christin 1765 0 0 ** 1 1 2.0 2
4 Säglitz,Patrick 1702 ½ ½ 0 ** 1 2.0 0
5 Schüler,Bernd 1373 0 0 0 0 ** 0.0

Bericht von Marcel Quast

Durch einen zweiten Platz im letzten Turnier gewann Ulrich Meise den Grand-Prix 2022, denn in der Gesamtwertung liegt er hauchdünn mit einem Zähler vor mir. Nachdem wir beide zusammen das erste Turnier gewannen, wurde mir mein dritter Platz im zweiten Turnier zum Verhängnis. Zwar konnte ich erneut Uli im direkten Duell besiegen, doch am Ende reichte ihm ein Remis in der Schlussrunde gegen Patrick zum Gesamtsieg. Mit einem Sieg wäre Patrick noch an Uli vorbeigezogen und hätte den zweiten Platz erreicht. Patrick kam allerdings verspätet zu seiner Form, da er in Runde 1 noch gegen Christin verlor, die damit durch den gewonnenen direkten Vergleich auch noch vor ihm landete. Bernd gelang dieses Mal als nominell krasser Außenseiter keine Überraschung.

Dortmunder Schachtage – Sparkassen Chess Tropy 2022

Bericht von Marcel Quast und Bernd Gottmann

Letzten Sonntag ist die Dortmunder Sparkassen Chess Trophy zu Ende gegangen, die aus dem NC World Masters (keine Rochaden erlaubt), dem Deutschland Grand Prix, je einem Einladungsturnier für Nachwuchstalente offen und nur Frauen ((NRW Cup) sowie den beiden Open A und B besteht. Dieses Jahr war neu, dass alle Turniere bis auf das B-Open parallel in einem großen Saal in den Westfalenhallen stattfanden. Die beiden erstgenannten auf der Bühne, davor in einem abgesperrten Bereich die NRW Cups und im Rest des Saals das Open. Dort wurde zwar auch das B-Open gespielt, allerdings am Vormittag/Mittag vor den anderen Turnieren, die um 15 Uhr starteten. Aus unseren Reihen hat neben mir auch Bernd Gottmann mitgespielt, der das Turnier zunächst aus seiner Sicht schildert, während ich anschließend noch meine Eindrücke ergänze.

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Es hat Spaß gemacht, sich im Urlaub verprügeln zu lassen

Ich startete als ‚formal‘ Letzter mit Startnummer 185 im A-Open, da neben mir nur ein weiterer keine ELO hatte. In Runde 1 durfte ich dann gegen einen FM aus Indien ran. Der Nimzo-Inder lief eigentlich ganz gut an. Als ich angenehmer stand zog er das Tempo an, was mir zunächst einen rückständigen Bauer einbrachte, ein tolles positionelles Qualitätsopfer sein sollte, dann aber doch nach hinten losging. 0:1 – Gegner zu stark. In Runde 2 wurde ich in einer Benoni-Struktur mit h4 angesprungen, verpasste seinen Springer abzutauschen, der dann auf g5 auftauchte, dort mit f6?? und ‚Bauerngewinn‘ vertrieben wurde, aber bei mir eine Ruine hinterließ. 0:1 – wurde ‚leichtfertig‘ überrannt – Gegner, der bei 6 Punkten landete, zu stark. Runde 3: leider Freilos.

Runde 4: Wieder Nimzo-Inder, mit schwarzer Idee c6, La5, Lc7 und Visier auf meinen König. Sah mich ‚plötzlich‘ einem Königsangriff ausgesetzt, der auch sehr gefährlich war. Mein Gegner ging jedoch nicht ausreichend ins Risiko, Erleichterung nach erreichtem Damentausch => Remis. Runde 5: Es kam die etwas riskante und vom Computer verschmähte Lg7 x c3-Variante aufs Brett. Nach Damentausch erhielt ich eine gedrückte Stellung gegen das Läuferpaar, die ich aufgrund zu passiver Spielweise nicht halten konnte => 0:1. Runde 6: Mein Gegner stellte im Köngsinder im Mittelspiel einen Bauern ein, hatte dafür aber ähnlich der Wolga-Gambit-Struktur Druck am Damenflügel. In Zeitnot ‚stellte ich ein‘ oder besser opferte ich eine Qualität für starken Läufer und Freibauern, was dann schließlich zum Gewinn ausreichte => endlich ein Gewinn nach langem Kampf.

Runde 7: Hier wollte ich eigentlich – natürlich völlig uneigennützig – Revanche für Marcels einzige Niederlage der letzten Saison nehmen ;-). Es kam eine Pirc-Struktur abseits irgendwelcher Theorie aufs Brett. Wieder fand ich den sehr schwächenden Zug f6??, der immerhin ein Tempo brachte, aber ein Loch in meiner Stellung hinterließ. Als ich dachte, alles im Griff zu haben, flog die Stellung dann doch (logischerweise) auseinander => 0:1, eine positionell echt grausame Leistung. Runde 8: Wieder Benoni-Struktur etwas eingeengt mit kreativem Se7. Zu passiv gespielt und die Stellung irgendwie zusammengehalten, obwohl der Computer doch gerne Weiß hatte. Im 40. Zug den Ausgleich wieder weggeworfen, weil ich das Eindringen seines Turmes gestattete. Den Freibauern ließ der Gegner sich irgendwie wieder abluchsen, so dass er im 92. Zug mit meinem Patt dem Remis zustimmen musste. Runde 9: Leider zog mein Gegner es vor, nicht zu erscheinen, muss wohl Angst gehabt haben ;-).

Als Resümee bleibt, dass es ein Turnier mit toller Atmosphäre und echt guten Rahmenbedingungen war. Nach jeder Partie wurde mit dem Gegner analysiert, es entstanden auch neben dem Schach interessante Gespräche. Schachlich wurde mir bestätigt, dass da doch deutlichste Lücken sind, wobei ich echt Lust habe, an dem ein oder anderen was zu tun. Ach ja, den Großmeistern zuzugucken, dafür blieb leider nicht so viel Zeit. Dafür war es umso spannender die Bretter um sich oder die Bretter der ersten Reihen mit ‚normalen Meistern‘ zu beobachten. Und beeindruckend, wie Marcel aus gefühlt ausgeglichenen Stellungen immer wieder was rausholt und auch dem Druck der ganz Starken standhält. 

Ich plane nächstes Jahr wieder dabei zu sein, hoffentlich dann mit 9 statt nur 7 gespielten Partien.  

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Dem kann ich mich nur anschließen, auch ich habe vor nächstes Jahr wieder am Start zu sein. Da ich in Dortmund schon öfter mitgespielt habe, habe ich schon verschiedene Räumlichkeiten der Open und auch des Großmeisterturniers, dem früher noch alleinigen Hauptevent der Dortmunder Schachtage, miterlebt. Ich fand es immer spannend nach meiner Partie zu den Großmeistern zu gehen und mit Live-Kommentar im Publikum zu sitzen. Live-Kommentar gibt es zwar immer noch, nun aber in Form eines Streams im Internet. Es ist zwar nett mit den Top-GMs in einem Raum zu spielen, da diese aber auf der Bühne und davor die abgesperrten NRW Cups waren, hat man davon nicht so viel gehabt. Auch war man, wie Bernd schon geschildert hat, zu sehr auf seine eigenen Partien konzentriert, um sich denen auf der Bühne ausreichend widmen zu können. Ich für meinen Teil bervorzuge das alte Konzept. Was ich hingegen an der neuen Chess Trophy hervorragend finde, ist die Spielstärke im Open. Ich war nur an 65 gesetzt und hatte das Vergnügen gegen einen GM, zwei IMs und einen FM spielen zu dürfen. Entgegen vieler anderer Turniere überstand ich die erste Runde als Favorit schadlos und wurde durch die GM-Partie belohnt, die zudem als eine der Partien an den ersten zwölf Brettern live ins Internet übertragen worden war.

Zu dieser Ehre sollte ich zwar nicht mehr kommen, weil ich in der nächsten Runde in einer total gewonnenen Partie gegen einen nominell schlechteren Spieler noch verlor, doch danach lief es bei mir wieder besser. Es folgten zunächst drei Siege gegen tiefergesetzte Spieler und zum Abschluss drei Remispartien gegen eben zwei IMs und einen FM. Hierzu muss man noch sagen, dass ich gegen den einen IM zwischenzeitlich total auf Verlust stand, aber durch aktives Gegenspiel, welches er unnötigerweise zuließ, noch Remis halten konnte und, dass ich gegen den zweiten IM in der Schlussrunde einen Zug verpasste, der mir deutlichen Vorteil beschert hätte. So wurde in ein ausgeglichenes Endspiel abgewickelt, in dem ich mir selbst noch Probleme bereitete und am Ende nach über 100 Zügen mit Turm gegen Turm und Springer remisierte. Als letzte Partie des Opens und zusammen mit einer anderen Partie im NRW Cup, die noch ein kleines bisschen länger andauerte, sorgten wir dann auch noch für eine Verschiebung der Siegerehrung, die als echtes Event veranstaltet wurde. Im Großen und Ganzen hat mir das Turnier sehr viel Freude bereitet und eine Menge Spaß gemacht, vielleicht stellen wir ja nächstes Jahr sogar mehr als nur zwei Teilnehmer aus unserem Verein.

Link zur Turnierseite mit Infos zu allen Turnieren

Impressionen des Turniers als YouTube-Video (2:29 min)

Uli Meise vor Grand-Prix-Sieg

Kreuztabelle im Schweizer-System nach der 5. Runde
Nr. Teilnehmer TWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte Buchh
1 Meise,Ulrich 1758 ** 1 0 1   1 1   4.0 12.0
2 Brüggestraß,Volker 2021 0 ** 1 1   ½   1 3.5 12.5
3 Quast,Marcel 2211 1 0 **   1 0   1 3.0 13.0
4 Boost,Jürgen 1802 0 0   ** 1   1 1 3.0 11.5
5 Straetling,Daniel 1500     0 0 ** 1 1 1 3.0 9.5
6 Pflieger,Christin 1765 0 ½ 1   0 ** 1   2.5 13.5
7 Schüler,Bernd 1373 0     0 0 0 ** 1 1.0 12.5
8 Wüllner,Robin 1525   0 0 0 0   0 ** 0.0 12.5

Bericht von Marcel Quast

Auch das zweite Grand-Prix-Turnier konnte Uli Meise für sich entscheiden, diesmal allerdings als alleiniger Sieger. In der ersten Runde musste er gegen mich eine Niederlage hinnehmen, konnte danach aber mit 4/4 einen Durchmarsch starten und in der letzten Runde Volker Brüggestraß noch abfangen. Dieser ließ zuvor nur gegen Christin Pflieger ein Remis zu, die bis zur dritten Runde ein starkes Turnier spielte, dieses mit Volker zusammen anführte und dabei auch gegen mich gewann. Nach der dritten Runde war dann jedoch die Luft raus. In der Tabelle belegten nach fünf Runden drei Spieler mit drei Punkten den geteilten dritten Platz, nach Drittwertung (Buchholz mit einer Streichwertung) mussten sich Jürgen Boost und Daniel Straetling aber hinter mir mit dem vierten bzw. fünften Rang begnügen. Der direkte Vergleich als Zweitwertung konnte nicht herangezogen werden, da nicht alle Paarungen unter uns dreien stattfgefunden hatten. Bernd Schüler bekommt für seinen siebten Platz noch fünf Punkte für die Gesamtwertung und Robin Wüllner, der am gestrigen Abend glücklos agierte, immerhin noch vier. Im Vergleich zum ersten Turnier dieser Grand-Prix-Serie waren nun acht statt sechs Teilnehmende am Start, sodass wir dieses Mal auch ein richtiges Turnier im Schweizer-System durchführen konnten.